Am vergangenen 25. November, dem Black Friday, d.h. dem umsatzstärksten Einkaufstag des Jahres, sah sich Amazon mit Streiks in mindestens 18 Lagerhäusern in Frankreich und Deutschland, Arbeitsniederlegungen von Arbeitnehmern in den USA und Protestaktionen in mehr als 30 Ländern weltweit anlässlich eines massiven Aktionstages konfrontiert, der von der Koalition „Make Amazon Pay“ organisiert worden war.
Ein Aktionstag, der auch in Luxemburg stattfand, dies auf Aufruf vom OGBL, Rise for Climate Luxemburg, ASTM, dem Tax Justice Collective Lëtzebuerg, etika, déi Lénk, Attac Luxembourg und Youth for Climate Luxemburg.
Nachdem sie sich auf dem Place Clairefontaine versammelt hatten, wo erste Redebeiträge stattfanden, zogen die Demonstranten in Luxemburg anschließend vor die Abgeordnetenkammer und schließlich vor das Finanzministerium, um ein Ende der zerstörerischen und ungerechten Praktiken von Amazon zu fordern.
Für Arbeitnehmer und Verbraucher steigen die Preise, vor allem die Preise für lebensnotwendige Güter. Und für alle gilt: Der Planet gerät zunehmend in die Gefahr einer irreversiblen Erwärmung. Doch anstatt seine Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die Gemeinden und den Planeten zu respektieren, presst Amazon die Zitrone bis zum letzten Tropfen aus. Schlimmer noch, die Aktionäre profitieren von jedem unserer Einkäufe und jeder Stunde, die sie in ihren Lagerhäusern arbeiten, um sich Bunker zu kaufen, um dem ökologischen Kollaps zu entgehen, den sie für uns vorbereiten.
Amazon erstickt die Allgemeinheit, indem es in Europa praktisch keine Steuern auf seine Einnahmen zahlt. Im Jahr 2021 zahlte die luxemburgische Tochtergesellschaft von Amazon, die den Verkauf in mehreren großen europäischen Ländern organisiert, keine Steuern, obwohl sie einen Rekordverkaufserlös von 51,3 Milliarden Euro verzeichnete. Es ist kein Zufall, dass Amazon Europe seinen Sitz in Luxemburg hat. Die günstigen Möglichkeiten zur Steuerstrukturierung in unserem Land veranlassen viele Unternehmen, sich im Großherzogtum niederzulassen, um Steuern zu umgehen. Das Problem aus internationaler Sicht besteht darin, dass Luxemburg anderen Ländern Steuereinnahmen vorenthält, die sie normalerweise von multinationalen Unternehmen wie Amazon, die bei ihnen ansässig sind, erhalten sollten.
Diese Steuerflucht stellt einen permanenten Raubzug dar, der vielen Ländern die Mittel vorenthält, die sie benötigen, um die dringend notwendige und für ihre Bevölkerung lebenswichtige Sozial- und Umweltpolitik zu betreiben.
Während die Menschen, die in Luxemburg arbeiten, vergeblich auf eine Steuerreform warten, hat Amazon Europe im Jahr 2021 im Großherzogtum keine Steuern gezahlt. Wer muss die Rechnung für die andauernden Krisen bezahlen? Für die Regierung ist die Antwort klar: Es sind die einfachen Bürger und Arbeitnehmer.
Amazon beschäftigt weltweit mehr als eine Million Arbeitnehmer und wir haben schon oft von den schlechten Arbeitsbedingungen gehört, unter denen diese Menschen arbeiten (niedrige Löhne, hektisches Arbeitstempo, Repressionen bei Versuchen, sich gewerkschaftlich zu organisieren usw.). Amazons ausbeuterische Praktiken senken die Arbeitsstandards überall und sein klimaschädliches Geschäftsmodell (ultraschnelle Lieferungen per Flugzeug, Landgewinnung durch den Bau von immer mehr Lagerhäusern usw.) treibt uns noch schneller in die Umweltkatastrophe.
Amazon hat mehr als genug Mittel, um seine Mitarbeiter angemessen zu bezahlen und seine Schulden gegenüber dem Planeten und den Gemeinden zu begleichen, aber sie werden es nur tun, wenn sie dazu gezwungen werden.
Dafür kämpft die Bewegung „Make Amazon Pay“. Make Amazon Pay ist eine internationale Koalition aus über 80 Organisationen, die Arbeitnehmer und Bürger vereint. Sie wird von Progressive International und UNI Global Union koordiniert und vertritt über 20 Millionen Arbeitnehmer in 150 Ländern.
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