Ein Resultat der Sozialwahlen ist absolut klar und eindeutig: der OGBL bleibt unangefochten die stärkste Gewerkschaft in Luxemburg, sowohl in den Betrieben als bei der Arbeitnehmerkammer. Er hat also auch weiterhin das klare und eindeutige Mandat der luxemburgischen Arbeitnehmerschaft die führende Rolle in der luxemburgischen Gewerkschaftsbewegung, in den Auseinandersetzungen mit Patronat und Regierung, einzunehmen und wird auch weiterhin der Motor des sozialen Fortschritts in Luxemburg sein.
Der OGBL ist sich dieser Verantwortung bewusst und bedankt sich bei den Wählerinnen und Wählern für ihr erneutes Vertrauen.
Der OGBL konnte seine Resultate bei den Wahlen der Personaldelegationen in den Betrieben gegenüber 2013 noch einmal verbessern und seine Erfolgsquote steigern. Und bei der Wahl der Arbeitnehmerkammer erhielt der OGBL noch mehr Stimmen als bei den letzten Wahlen und hat mit 35 von 60 Mandaten erneut die absolute Mehrheit erreicht. Allerdings verliert er 3 Mandate an den LCGB.
Die Ursachen dieser Sitzverluste müssen in den kommenden Wochen im Detail analysiert werden und Schlussfolgerungen daraus gezogen werden.
Der OGBL hat in den acht von neun Gruppen, in denen er angetreten ist (in der Gruppe 8 CFL überließ er wie üblich dem befreundeten FNCTTFEL-Landesverband das Feld) insgesamt 1.524.283 von 2.466.126 gültigen Stimmen erhalten, das entspricht 61,8%. Dies ist ein Zugewinn von 1,94% gegenüber 2013 (59,86%) und von 5,38% gegenüber 2008. Rein stimmenmäßig ist es also national das beste Ergebnis des OGBL seit Bestehen der CSL (und wohl sogar sein bestes nationales Ergebnis überhaupt, wenn man die früheren Resultate bei Arbeiterkammer und Privatbeamtenkammer addiert).
Dementsprechend bitter ist die Tatsache, dass der OGBL zugleich von 38 auf 35 Sitze zurückgeht, während der LCGB von 15 auf 18 steigt. Die ALEBA bleibt bei 4 Sitzen, der FNCTTFEL-Landesverband 2 und die Syprolux 1 Sitz.
Diese Diskrepanz zwischen Zugewinn an Stimmen und Verlust an Sitzen erklärt sich aus der Aufteilung der Wählerschaft in 9 Gruppen, wobei die Tendenzen in den einzelnen Gruppen in durchaus unterschiedliche Richtungen gehen.
In der Gruppe 1 (Stahlindustrie) bleibt der OGBL stärkste Kraft mit 3 von 5 Sitzen.
In der Gruppe 2 (Andere Industrien) verliert der OGBL leicht um 3,67% gegenüber 2013. Dies reicht aber aus, um einen Sitz an den LCGB abtreten zu müssen, so dass nun beide Gewerkschaften über 4 Sitze verfügen, obwohl der OGBL 9,76% vor dem LCGB liegt.
In der Gruppe 3 (Bau) muss der OGBL einen Sitz an den LCGB abtreten, nachdem er 7,48% gegenüber 2013 einbüßt. Mit 63,92% bleibt er aber unangefochten die stärkste Kraft in diesem Sektor, mit 4 von 6 Sitzen.
In der Gruppe 4 (Banken und Versicherungen) fällt die ALEBA erstmals unter die 50%-Schwelle (49,22%). Der OGBL hält sein Ergebnis von 2013. Die Sitzverteilung zwischen den 3 Gewerkschaften bleibt unverändert: 4 ALEBA, 3 OGBL, 1 LCGB.
In der großen Gruppe 5 (Dienstleistungen und sonstige) ist das Ergebnis für den OGBL besonders bitter. Obwohl er im Vergleich zu 2013 leicht zulegen kann (von 65,58% auf 65,96%), muss er einen Sitz an den LCGB abtreten. Das Kräfteverhältnis in dieser Gruppe beträgt nun 9 OGBL zu 5 LCGB.
In der Gruppe 6 (Öffentliche Dienste) kann der OGBL seine Mehrheit bestätigen und steigert sich von 55,71% auf 56,06%. Die Sitzverteilung bleibt unverändert: 3 OGBL, 1 LCGB.
In der Gruppe 7 (Gesundheit und Sozialwesen) kann der OGBL sogar noch einmal zulegen und steigert sich um 3,79% auf überwältigende 78,10% der Stimmen. Dies ändert jedoch nichts an der Sitzverteilung, es bleibt bei 5 OGBL und 1 LCGB.
In der Gruppe 9 (Pensionierte) legt der OGBL besonders stark zu. Er steigert sich um 5,19% und liegt jetzt bei 60,64%. Auch hier bleibt dies leider ohne Auswirkungen auf die Sitzzahl: 4 OGBL gegen 2 LCGB.
Ein negativer Punkt ist sonder Zweifel die Wahlbeteiligung. Sie liegt mit 32,6% sogar noch leicht niedriger als 2013.
In den Betrieben, in denen der OGBL Kandidaten aufstellte, sind insgesamt 1972 effektive Delegierte und 1800 Ersatzdelegierte auf seinen Listen gewählt worden. Dies ist nochmals eine Erhöhung gegenüber 2013, wo auf den OGBL-Listen 1920 effektive Delegierte und 1690 Stellvertreter gewählt wurden – dies obwohl in mehreren Sektoren die Gesamtzahl der zu wählenden Delegierten aufgrund von Fusionen, Sozialplänen oder auch der Anwendung des neuen Gesetzes zu den Personaldelegationen von 2015 sich verringert hat.
Dies zeigt sich auch in der Tatsache, dass 73,66% der OGBL-Kandidaten entweder als effektiver Delegierter oder als Stellvertreter gewählt wurden. Dies ist nochmals eine Verbesserung gegenüber 2013, wo diese Quote 71,27% betrug.
Besonders große Zugewinne erzielte der OGBL in den Sektoren Gesundheit und Sozialdienste, öffentliche Dienste, Hochschule und Forschung, Bauwesen sowie Energie.
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