Nein zur Schaffung neuer Gesundheitsberufe!

Der OGBL fordert die Berücksichtigung der Meinungen aus der Praxis

Im Anschluss an die Ankündigung der COPAS, einen neuen Beruf zwischen Pflegehelfer und Krankenpfleger zu schaffen, um den Personalmangel im Pflegesektor zu bekämpfen, drückt der OGBL seine Ablehnung gegenüber diesem Vorschlag aus. Beim Rundtischgespräch der COPAS Anfang November, in Anwesenheit der Minister Hahn und Deprez, scheint die Schaffung dieses neuen Berufes Konsens gewesen zu sein. Die Regierung und die ENSA (Ecole Nationale de Santé du Luxembourg) scheinen diesen Schritt im Übrigen zu unterstützen. Die von den Gewerkschaften vertretenen Beschäftigten im Sektor beklagen jedoch, dass es keine Konzertierung zu diesem entscheidenden Thema gibt.

Die Aufwertung der Pflegehilfe muss Priorität haben!

Der OGBL begrüßt, dass der CSCPS (Conseil Supérieur de certaines Professions de Santé) sich ihm in seiner jüngsten Stellungnahme angeschlossen hat und prangert vor allem die Tatsache an, dass die Meinung des Personals in den Diskussionen nicht ausreichend berücksichtigt wird.

Es ist allerdings von entscheidender Bedeutung, den Beruf des Pflegehelfers aufzuwerten, indem seine Verantwortlichkeiten angepasst werden und eine Karriereentwicklung ermöglicht wird, die bis zum Niveau des Technikers führen könnte. Diese Entwicklung würde das Duo aus Krankenpfleger und Pflegehelfer stärken, eine bessere Pflegequalität gewährleisten und den Pflegehelfern neue Perspektiven eröffnen, unter anderem im Krankenhaussektor.

Wenn man sich die Aufgaben, die dem von der COPAS vorgeschlagenen neuen Beruf übertragen werden sollen, genauer anschaut, fällt es schwer, nicht den Verdacht zu hegen, dass hier versucht wird, Lohndumping zu betreiben. Von diesem Techniker wird erwartet, dass er einen Großteil der Verantwortlichkeiten und Funktionen übernimmt, die normalerweise einem Krankenpfleger vorbehalten sind, jedoch zu einem niedrigeren Lohn.

Ein neuer Beruf würde zu Verwirrung und unnötigem Wettbewerb führen

Der OGBL betont, dass die Hinzufügung eines neuen Berufes die Gefahr in sich birgt, die Verwirrung und den Wettbewerb zwischen den zahlreichen bereits bestehenden Gesundheitsberufen zu verschärfen. Es ist illusorisch zu glauben, dass die Schaffung eines zusätzlichen Berufs dazu beitragen wird, den Personalmangel zu beheben.
Hingegen stimmt der OGBL mit der COPAS überein, dass es notwendig ist, die Arbeitsbedingungen im Pflege- und Krankenhaussektor zu harmonisieren, um einen einheitlichen Kollektivvertrag zu schaffen. Diese Harmonisierung ist unerlässlich, um die Lohnunterschiede zu verringern, die zwischen dem FHL- und dem SAS-Kollektivvertrag für eigentlich identische Berufe bestehen.

Aufruf zu einer sofortigen Konzertierung über die Reform der Gesundheitsberufe

Der OGBL fordert, unverzüglich zu den Diskussionen über die Reform der Gesundheitsberufe eingeladen zu werden. Es sollten keine übereilten Entscheidungen getroffen werden, ohne dass alle betroffenen Parteien konsultiert wurden. Darüber hinaus dürfen ernsthafte Diskussionen über eine wirkliche Harmonisierung der Arbeitsbedingungen zwischen den Kollektivverträgen des SAS- und des FHL-Sektors nicht länger warten. Der OGBL fordert die Regierung auf, zu handeln, um den bestehenden Ungleichheiten ein Ende zu setzen und die notwendigen Schritte in Richtung eines einheitlichen Kollektivvertrags zu unternehmen.

 

Dieser Artikel wurde im Aktuell veröffentlicht (5/2024)