Neuer Stundenplan in der Grundschule: Auswirkungen auf die Betreuungsstrukturen

enfants_dejeunerIm Zuge der Ankündigung eines neuen Stundenplans in der Grundschule durch Unterrichtsminister Claude Meisch möchte das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL darauf hinweisen dass dieser neben seinen Auswirkungen auf die Berufsgruppen die in der Grundschule arbeiten, ebenfalls weitreichende Konsequenzen für die außerschulischen Betreuungsstrukturen (Maison relais, Foyers de Jour, usw.) haben wird. Wenn die Schulkinder täglich über einen längeren Zeitraum in der Schule bleiben, und letztere somit eine Betreuungsfunktion übernehmen muss, bedeutet dies logischerweise auch Änderungen in der Organisation und der Personaldotation der außerschulischen Betreuungsstrukturen.

Wie bereits bei der angekündigten gratis zweisprachigen Betreuung der Kinder bis 3 Jahre, fehlt es auch hier wieder an einem klaren Konzept. Es stellt sich auch die Frage, ob die Regierung über diesen Weg Personalkosten in den Betreuungsstrukturen einsparen will, gibt es doch gleichzeitig eine Sparmaßnahme in dem „Zukunftspak“ die ein Herabsetzen der Qualifikationen im sozioedukativen Bereich vorsieht.

Das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL bedauert, dass bei dieser Maßnahme erneut nicht mit der größten Vertretung der Beschäftigten im Sozialsektor gesprochen wurde. Im Übrigen wartet das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen bereits seit dem Amtsantritt der Regierung auf eine Unterredung mit Minister Claude Meisch, die dem Syndikat trotz mehrfachen Anfragen bis heute noch nicht gewährt wurde.

Das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL fordert dass endlich ein Sozialdialog für den Betreuungssektor stattfindet und die oben genannten Maßnahmen mit dem Personal und seiner Gewerkschaft diskutiert werden. Wir wehren uns gegen jegliche Personaleinsparungen im sozialen Bereich und setzen uns für eine gute Qualität der Kinderbetreuung ein, die nur über die richtigen Personaldotationen gewährleistet werden kann.

Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat Gesundheit und Sozialwesen
am 19. November 2014