Sozialplan unterzeichnet, aber SES immer noch in Schwierigkeiten

Der OGBL, der LCGB und die Personaldelegationen haben am 11. Dezember 2024 mit der Direktion des Satellitenkonzerns nach zwei langen Wochen zäher Verhandlungen einen Sozialplan unterzeichnet. Die SES-Direktion hatte ursprünglich geplant, 80 Arbeitsplätze in Luxemburg zu streichen, insbesondere in den Bereichen Ingenieurwesen, Informatik und Verwaltung. Im Rahmen der Verhandlungen mit den Gewerkschaften hat die Geschäftsleitung von SES diese Zahl schließlich nach unten korrigiert: 68 Beschäftigte bleiben dennoch vom Sozialplan betroffen. Es gilt zu bemerken, dass zwei Drittel von ihnen älter als 40 Jahre sind.

Vorbehaltlich der Genehmigung durch die öffentlichen Behörden werden soziale Maßnahmen wie Vorruhestandsregelungen, ein Ausbildungsbudget für eine mögliche externe Weiterbeschäftigung sowie ein Programm zur internen Umstrukturierung auf (derzeitige und künftige) freie Stellen in verschiedenen SES-Einheiten eingeführt.

Auch wenn eine Reihe von Arbeitnehmern bei SES nun erleichtert sein kann, könnte dies leider nur von kurzer Dauer sein, da mit der bevorstehenden Integration von Intelsat, die für das zweite Quartal 2025 geplant ist, bereits weitere Stellenstreichungen innerhalb der Gruppe am Horizont auftauchen.

Das Management von SES behauptet, dass die Entlassungen darauf abzielen, den Betreiber auf eine wettbewerbsfähige und nachhaltige Basis zu stellen, und dass das Unternehmen mit den auf globaler Ebene geltenden Modellen und denen seiner Konkurrenten übereinstimmt. Durch die Streichung von 68 Stellen kann das SES-Management nach eigenen Angaben die Lohnsumme um rund 4 Mio. EUR pro Jahr senken, wobei zu bedenken ist, dass die leitenden Angestellten von SES im Jahr 2023 insgesamt 11,5 Mio. EUR erhalten haben.

Es sei auch daran erinnert, dass die 68 Stellenstreichungen auf mehrere Pläne zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung zwischen 2020 und 2024 folgen, die insgesamt mehr als 12 Millionen Euro kosteten und vom Staat finanziert wurden.

Der OGBL und der LCGB prangern das Vorgehen des Unternehmens an, das seine Arbeitnehmer erneut im Stich lässt. In den letzten vier Jahren hat die SES keinerlei Loyalität oder Engagement gegenüber ihren Beschäftigten oder der lokalen Wirtschaft, in der sie tätig ist, an den Tag gelegt. Und die Umsetzung früherer Umstrukturierungspläne, die für das Unternehmen einen Wendepunkt hätte darstellen sollen, hat sich letztlich in eine negative Dynamik verwandelt, die wenig Hoffnung auf eine langfristige Erholung lässt.

Schließlich blieb die luxemburgische Regierung während der Verhandlungen über den Sozialplan erneut passiv und unterstützt darüber hinaus voll und ganz das Outsourcing-Programm des Konzerns.

Dieser Artikel wurde im Aktuell veröffentlicht (1/2025)