Im Sektor Handel und Garagen – einer der Sektoren mit der niedrigsten Kollektivvertragsabdeckung in Luxemburg – kommen innerhalb von zwei Jahren mehr als 1.000 Arbeitnehmer zusätzlich in den Genuss eines Kollektivvertrags. Tatsächlich hat der OGBL in den letzten zwei Jahren eine ganze Reihe neuer Kollektivverträge ausgehandelt und konnte auch den Geltungsbereich des Kollektivvertrages für das Garagengewerbe ausweiten.
In den letzten zwei Jahren konnten vor allem in der Modebranche neue Kollektivverträge abgeschlossen werden. Während die ersten Kollektivverträge vor allem in multinationalen Modeunternehmen wie H&M, Inditex oder C&A eingeführt wurden, ziehen immer mehr kleinere Einzelhändler nach. So konnten kürzlich Kollektivverträge in Unternehmen mit 20 oder weniger Beschäftigten unterzeichnet werden.
Dank des Engagements des OGBL im Handels- und Garagensektor fallen heute insgesamt mehr als 15.000 Arbeitnehmer unter den Geltungsbereich eines Kollektivvertrags und profitieren somit von besseren Arbeitsbedingungen als gesetzlich vorgesehen.
Das Syndikat Handel wird selbstverständlich weiterhin die Arbeitsbedingungen in diesem Sektor verbessern, indem es eine offensive Tarifpolitik betreibt, um den Deckungsgrad der Kollektivverträge zu erhöhen.
Diesem Bestreben sind jedoch Grenzen gesetzt: Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen im Einzelhandel hat weniger als 15 Beschäftigte. Aus personeller Sicht ist es nahezu unmöglich, so viele Kollektivverträge in Hunderten von kleinen Unternehmen auszuhandeln. Aus diesem Grund fordert das OGBL-Syndikat Handel einen sektoralen Kollektivvertrag für die kleinen Geschäfte.
Die CLC, die die Arbeitgeber des Sektors vertritt, lehnt die Aushandlung eines solchen sektoriellen Kollektivvertrags kategorisch ab und argumentiert, dass die Unternehmen kein Interesse daran hätten. Die jüngsten Kollektivverträge und die Tatsache, dass eine ganze Reihe kleiner Unternehmen Kollektivverträge ausgehandelt und unterzeichnet haben, beweisen jedoch das Gegenteil.
Das Syndikat Handel des OGBL fordert weiterhin die Einführung eines sektoriellen Kollektivvertrags für die Beschäftigten in den kleinen Geschäften. In diesem Zusammenhang appelliert es auch an den Arbeitsminister, endlich eine Reform des Kollektivvertragsgesetzes in Angriff zu nehmen, die insbesondere die Aushandlung von sektoralen Kollektivverträgen begünstigt – eine Reform, zu der sich die Regierung in ihrem Koalitionsvertrag verpflichtet hat und die der OGBL bereits seit mehreren Jahren fordert.
Parallel dazu verhandelt das Syndikat Handel natürlich weiterhin neue Kollektivverträge auf Betriebsebene, um die Arbeits- und Lohnbedingungen in diesem Sektor konkret zu verbessern.
Mitgeteilt vom Syndikat Handel des OGBL, den 6. Februar 2023
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