Am 21. Juli empfingen Wirtschaftsminister Jeannot Krecké und Nachhaltigkeitsminister Claude Wiseler Delegationen von OGBL und LCGB, um über die künftige Ausrichtung der Luftfrachtaktivitäten am Flughafen Findel zu diskutieren.
Wirtschaftsminister Krecké zeigte sich erfreut über die Tatsache, dass der Findel Europas fünftgrößter Frachtflughafen ist. Weltweit werde der gesamte Luxemburger Logistiksektor als fünftwichtigster in der Rankingliste der Weltbank geführt.
Weil die Konkurrenz aus dem belgischen, deutschen und französischen Grenzgebiet Fortschritte in punkto Effizienz in der Luftfracht mache, gelte es neue Märkte zu erschlieβen, so Krecké. Eine Zukunft könnte beispielsweise im Ausbau der Pharmalogistik liegen.
Zukunft Pharmalogistik
Nachhaltigkeits- und Infrastrukturminister Wiseler erklärte, dass dafür die nötigen Investitionen getätigt werden müssen. Unter anderem muss beim Handling von Medikamenten und anderen pharmazeutischen und biomedizinischen Produkten sichergestellt werden, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird. Wiseler zeichnete dann die Stärken und Schwächen des Luxemburger Flughafens auf. Eine der Stärken liegt in der modernen Infrastruktur und der günstigen geografischen Lage Luxemburgs.
Rundtischgespräch im Herbst
Auf Vorschlag des OGBL, den die Gewerkschaft bereits am 9. April an Wirtschaftsminister Krecké gerichtet hatte, findet im Herbst ein Runder Tisch statt, an welchem sämtliche Akteure am Flughafen Findel beteiligt werden: Regierung, Gewerkschaften, Airlines, Logistikbetriebe, Spediteure, Zollverwaltung, Direction de l’Aviation, Lux-Airport. Der OGBL beantragte dieses Rundtischgespräch, nachdem mit dem Abgang von Hewlett Packard ein Cargogroßkunde den Flughafen Findel verliess und der OGBL im April 2010 diesbezüglich zwei Sozialpläne bei Panalpina und bei Global Lostic Partners verhandeln musste.
Der OGBL begrüßt ausdrücklich, dass die Regierung dem Vorschlag der Gewerkschaften Rechnung getragen hat, schließlich ist der Flughafen der Arbeitsplatz von über 6.500 Beschäftigten. Bei der gestrigen Unterredung machte der OGBL aber auch deutlich, dass für ihn eine Diskussion über die Löhne, wie dies verschiedentlich gewünscht wird, im Zusammenhang mit dem Ausbau der Flughafenlogistik nicht in Frage komme. Auch eine mögliche Diskussion über eventuelle Privatisierungsbestrebungen verschiedener Dienstleitungen am Findel werde man im Rahmen der aktuellen Debatte um die Wettbewerbsfähigkeit des Findel nicht führen.
Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat Zivile Luftfahrt am 22. Juli 2010
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