Luxair-Kollektivverträge

Annehmbare Ergebnisse dank OGBL

Die Verhandlungsergebnisse in beiden Luxair-Kollektivverträgen scheinen nun mehrheitlich Zustimmung beim Luxair-Personal zu finden.
Nach der letzten Schlichtungsrunde vom 25. Juli 2008, sieht das Endergebnis wie folgt aus:

Arbeiter
Einmalige Prämie: 1.285 €
Lineare Lohnerhöhung: 2 % 2008
Lineare Lohnerhöhung: 2 % 2009

Privatbeamte
Einmalige Prämie: 2.035 €
Lineare Lohnerhöhung: 2 % 2008
Lineare Lohnerhöhung: 2 % 2009
Verbesserungen für das Flugpersonal

Die Direktion also ein verbessertes Angebot unterbreitet und die Prämie in beiden Kollektivverträgen um 35€ angehoben. Dieses neue Angebot wurde unterbreitet, nachdem die OGBL-Mitglieder das vorangegangene Verhandlungsergebnis mehrheitlich abgelehnt hatten.

Am 10. Juli 2008 beantragte der OGBL eine Dringlichkeitssitzung bei der Luxair-Direktion um doch noch eine Lösung im Konflikt zu finden. Transportminister Lucien Lux intervenierte persönlich bei der Generaldirektion. Die beantragte Sitzung fand am 25. Juli statt und Luxair unterbreitete ein neues Angebot. Der Einsatz des OGBL hat sich demnach gelohnt.

Der LCGB lässt sich von der Direktion instrumentalisieren

Das Benehmen des LCGB in diesen Verhandlungen hat nicht mehr viel mit gewerkschaftlichem Solidaritätsgedanken am Hut, vor allem wenn man bedenkt, dass der LCGB sich in keinem der Dossiers auf eine Mehrheit in der jeweiligen Delegation berufen kann. (48,1% der Stimmen erhält der LCGB 2003 bei den Arbeitern, 43% bei den Privatbeamten).

In den Verhandlungen zur Erneuerung des Kollektivvertrags der Privatbeamten, hatte der LCGB die Unverschämtheit, bereits vor 6 Monaten, das damals vorliegende Angebot der Luxair zu akzeptieren. Damals war die Luxair bereit, die Löhne lediglich um 1% anzuheben.
Auf dem Schlichtungsamt akzeptierte der LCGB erneut bedingungslos das Arbeitgeberangebot, wohlwissend, dass die Lohnanpassung zu dem Zeitpunkt 1,25% für 2008 und 2009 betrug und die einmalige Prämie zwar seitens der Direktion vorgeschlagen wurde, der Betrag jedoch noch nicht bekannt war. Der LCGB widersetzte sich formell der Forderung des OGBL nach einer 4. Cabin Crew, obwohl zu dem Zeitpunkt bereits gewusst war, dass das „Mealbreak“, also die Pause, die dem Kabinenpersonal zusteht, abgeschafft werde. Zu guter Letzt verteidigte der LCGB, zusammen mit der Direktion, ein so genanntes „Credit Units System“, mit welchem Mehrarbeit des Flugpersonals vergütet werden sollte.

Nur: das neue System stellte eine Verschlechterung gegenüber der aktuellen Regelung dar.
Dank des OGBL konnten diese Verschlechterungen verhindert werden und eine annehmbare, verbesserte Lohnerhöhung und Prämie für das Personal ausgehandelt werden.

Gleiches Vorgehen im Arbeiterdossier! Obwohl die LCGB-Delegierten beschlossen haben, zusammen mit der OGBL-Fraktion den Schlichter mit dem Streitfall zu befassen, hat der LCGB-Sekretär es vorgezogen, sich über die Meinung seiner gewählten Betriebsdelegierten hinwegzusetzen und eigene Wege zu gehen. Am 18. Juni 2008 zog sich der LCGB aus den Verhandlungen zur Erneuerung des Arbeiterkollektivvertrags zurück, wohlwissend, dass zu diesem Zeitpunkt die Luxair eine Prämie von lediglich 1.000 € anbot, sowie eine Lohnerhöhung von 2% für 2008 und 2% für 2009. Zur Erinnerung sei gesagt, dass das ursprüngliche Angebot der Luxair-Direktion eine lineare Lohnerhöhung von 1% vorsah. Für den OGBL war das Angebot unannehmbar. Er verhandelte daraufhin weiter. Die Direktion schlug dann eine Prämie von 1.250 € vor. Gegen den Willen ihres schmollenden
Gewerkschaftssekretärs, unterzeichneten die LCGB-Delegierten einen vom OGBL
vorbereiteten Brief an das Nationale Schlichtungsamt. Hätten wir die Meinung des LCGB geteilt, wäre die Prämie lediglich 1.000 € hoch gewesen. Dank des OGBL beträgt die Prämie nun.285€ und die lineare Lohnerhöhung 2 X 2%.

Unglaublich : LCGB stellt 2% in Frage

In einem Interview mit der Tageszeitung „Le Quotidien“ vom 26. Juli 2008, beanstandet der OGBL-Sekretär das unsolidarische Vorgehen des LCGB und spricht von einem „Dolchstoß in den Rücken.“ In Bezug auf die so genannte „Sitzung der letzten Chance“ vom 25. Juli 2008, ist der OGBL-Sekretär formell: „Die gestrigen Diskussionen belegen, dass mehr drin gewesen wäre.“ Das seltsame Benehmen des LCGB ist mit Sicherheit auf seine mehr als ärmliche Präsenz anlässlich der Protestkundgebung vom 21. Mai 2008 vor dem Luxair-Direktionsgebäude zurück zu führen. Anstatt seine Truppen zu mobilisieren, bevorzugte es der LCGB Croissants an die Beschäftigten des Cargo Centers zu verteilen. Dabei müsste der LCGB doch wissen: gute Löhne ergeben viele Croissants!

In besagtem Interview gibt der LCGB-Verhandlungssekretär zu, seine Mitglieder im Rahmen ihres Referendums beeinflusst zu haben Wörtlich hat der LCGB-Sekretär folgende Aussage gemacht: „Ich habe den Privatbeamten gesagt, zu unterschreiben.“
Die Dekadenz des LCGB gipfelte in folgender Aussage: „In Hinsicht auf den Kerosin-Preis, stelle ich mir die Frage, ob wir wirklich auf den 2% bestehen sollten.“ Was soll man von einer Gewerkschaft halten, die mit derartigen Aussagen, bereits, auch vom LCGB, unterzeichnete Verhandlungsergebnisse in Frage stellt?

Für den OGBL ist eines ganz klar: Seit der Verhandlung der letzten Kollektivverträge, verfügt die Luxair-Direktion nun über eine Hausgewerkschaft.

Mitgeteilt am 28. Juli 2008
vom OGBL – Syndikat Zivile Luftfahrt