Der Nationalvorstand des OGBL trat am 9. Februar 2010 in Esch/Alzette zusammen. Bei dieser Gelegenheit befasste sich der Nationalvorstand unter anderem mit den Vorbereitungen der kommenden „Tripartite“ (Dreierverhandlung: Staat, Gewerkschaften und Patronatsverbände). Der Nationalvorstand stellt fest, dass in der Dringlichkeit der Finanzkrise zwischen September 2008 und März 2009 das typisch luxemburgische Dreierverhandlungsmodell auf natürliche Weise funktionierte. Mit dem Ergebnis, dass ganz schnell Entscheidungen im Konsens herbeigeführt werden konnten, die es möglich machten die zwei großen Luxemburger Banken Fortis und Dexia vor dem Konkurs zu retten. Heute beobachten wir vor allem eine gefährliche Inszenierung, die schon fast an Manipulation der öffentlichen Meinung grenzt (Beispiel der „Nicht-Bericht“ Fontagné).
Stabilitäts- und Wachstumsprogramm in einem zu starren Rahmen
Ohne zuverlässiges Zahlenmaterials und ohne grundlegende Analyse und Beratung zwischen den Sozialpartnern, dem Parlament und der Regierung wurde das Stabilitätsund Wachstumsprogramm Luxemburgs für die Periode 2009-2014 nach Brüssel gesandt. In diesem Dokument wird ein Null-Defizit im Jahre 2014 anvisiert. Warum Null, warum will Luxemburg unbedingt der beste Schüler Europas sein, fragt sich OGBL-Präsident Jean-Claude Reding. Der Rahmen ist zu eng und lässt keinen politischen Spielraum zu, insbesondere nicht in der Sozialpolitik. Die von der Regierung gewählte Methode das Land vor vollendete Tatsachen zu stellen muss schnellstens geändert werden ansonsten das luxemburgische Dreiermodell zur Farce werden könnte.
Kein Mandat für ein Verhandlungsabkommen um jeden Preis
Der Nationalvorstand des OGBL gab seiner Führung kein Mandat zu einem Dreierverhandlungsabkommen um jeden Preis zu gelangen. Der OGBL sagt nein zu jeder Form von Schwächung bzw. Abbau des Sozialmodells und wird keiner Form von Indexmanipulation zustimmen. Der OGBL plädiert für einen Ansatz ohne Sozialschock, um die öffentlichen Finanzen zu sanieren: gewisse Einsparungen auf der Ausgabenseite und die Einführung neuer sozialgerechter Einnahmen. Wer mehr verdient, muss mehr beitragen!
Mitgeteilt vom OGBL am 10. Februar 2010
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