Billigairline fördert Arbeitslosigkeit!

Auch wenn Tourismus- und Mittelstandsministerin Françoise Hetto-Gaasch in der Frage der Niederlassung einer Billigfluggesellschaft in Luxemburg dabei ist zurückzurudern, so steht die von ihr und vom Horesca-Verband artikulierte Forderung nach wie vor im Raum.

Eine Billigfluggesellschaft würde den Todesstoß für die Luxair und andere traditionelle Fluglinien in Luxemburg bedeuten. Die Äußerungen der Ministerin sind umso absurder, als der Luxemburger Staat zusammen mit der Sparkasse zirka 52 Prozent des Luxair-Kapitals hält, und damit bezeugt, dass die Luxair ein Unternehmen von nationalem Interesse ist.

Gegenwärtig durchläuft die Luxair schwierige Zeiten. Im Rahmen des Sozialdialogs suchen die Sozialpartner nach Lösungen, damit die nationale Fluglinie auch noch in Zukunft bestehen bleiben kann. Vorrangig geht es darum, tausende von Arbeitsplätzen am Flughafen Findel zu erhalten. Mit der Anlockung einer Low-Cost-Airline würden diese Bestrebungen auf einen Schlag zunichte gemacht. Sichere und qualitativ hochwertige Arbeitsplätze würden durch prekäre, unsichere Jobs ersetzt werden. Die Arbeitslosigkeit in der Großregion würde ansteigen, weil Billigfluggesellschaften ihr Personal vorwiegend in Nicht-EU-Staaten, vorwiegend in Ost-Europa rekrutieren.

Übernachtungsboom dank Luxair

Das Tourismusministerium und der Horesca-Verband erwarten sich mit der Niederlassung einer Billigfluggesellschaft eine Steigerung der Hotelübernachtungen. Beide Akteure „vergessen“ jedoch zu erwähnen, dass es gerade die Luxair war, die aufgrund der Schneefälle im letzten Winter, über 2.200 Hotelübernachtungen in den Luxemburger Hotels für ihre Kundschaft buchte. Auf anderen Flughäfen, vor allem auf jenen, die Low-Cost-Airlines beheimaten hingegen wurde den gestrandeten Passagieren bestenfalls ein Feldbett in der Flughafenabfertigungshalle zur Verfügung gestellt.

Der Unterschied zwischen Low-Cost und traditionellen Fluggesellschaften macht sich auch in Bezug auf die Arbeits- und Lohnbedingungen bemerkbar.

Der OGBL wird die Interessen seiner Mitglieder am Flughafen Findel resolut verteidigen und sich mit allen Mitteln gegen die Niederlassung einer Billigfluggesellschaft, die einzig und allein den Lohn- und Sozialdumping anheizen würde, zur Wehr setzen.

Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat zivile Luftfahrt
am 8. Dezember 2011