Am 29. November erklärte das Handelsgericht Luxemburg offiziell den Konkurs von Liberty Steel Düdelingen und bestätigte damit, dass der Konzern nicht mehr in der Lage ist, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Obwohl diese Entscheidung dramatisch ist, gibt es dennoch einen Hoffnungsschimmer für die etwa 150 Arbeitnehmer des Standorts, die nun die gesetzlichen Hilfen in Anspruch nehmen können, die die ausstehenden Löhne und Gehälter und die damit verbundenen Abfindungen abdecken.
Der Standort Düdelingen befindet sich nun in einem entscheidenden Moment. Die Ernennung eines Insolvenzverwalters ebnet auch den Weg für ernsthafte Gespräche mit potenziellen Übernehmern. Damit diese Schritte zum Erfolg führen, ist jedoch eine Begleitung seitens der öffentlichen Behörden unerlässlich, um die Arbeitsplätze zu erhalten und die Aktivitäten wieder in Gang zu bringen.
Der OGBL setzt sich entschieden für die Verteidigung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer am Standort Düdelingen ein und verfolgt dieses Dossier genau, um nachhaltige Lösungen zu identifizieren. Die Zukunft dieses strategischen Standorts hängt nun von der Mobilisierung der politischen und wirtschaftlichen Akteure ab, die bereit sein müssen, die notwendigen Ressourcen zu investieren, um diese für Luxemburg wichtige Industrieanlage zu erhalten.
Rückblick auf eine industrielle Krise Mehrere Monate lang befanden sich die Arbeitnehmer am Standort Düdelingen in einer tiefen Ungewissheit. Konfrontiert mit einem Konzern, der seine finanziellen Verpflichtungen nicht mehr einhielt, mussten sie eine Krise von bisher unbekanntem Ausmaß bewältigen. Die Aktivitäten am Standort waren seit mehr als zwei Jahren wegen fehlender Finanzierung ausgesetzt. Während dieser ganzen Zeit hatten sich die Arbeitnehmer bemüht, die Infrastruktur in Stand zu halten, in der Hoffnung, dass ein möglicher Käufer die Anlagen wieder in Betrieb nehmen würde.
Die Situation verschlechterte sich, als sich die Zahlungsverzögerungen häuften und die Not der Arbeitnehmer, insbesondere vor den Weihnachtsfeiertagen, noch verschärft wurde. Die Löhne und Gehälter für Oktober und November sowie die Jahresendprämie wurden nicht fristgerecht ausgezahlt – eine sich wiederholende Situation, die den OGBL dazu veranlasste, rechtliche Schritte einzuleiten, um die Rechte der Arbeitnehmer zu verteidigen und die geschuldeten Beträge einzutreiben.
Liberty Steel seinerseits, bereits durch Finanzskandale erschüttert, erwies sich unfähig, seinen Verpflichtungen gegenüber den Arbeitnehmern, den Verwaltungen, den Banken und den Gläubigern nachzukommen. Der Konzern hatte in Luxemburg Schulden in Höhe von mehreren Millionen Euro angehäuft, was einen Konkurs unumgänglich machte.
Dieser Artikel wurde im Aktuell veröffentlicht (5/2024)
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