Liebe Kolleginnen und Kollegen im Öffentlichen Dienst,

Ab dem 6. März 2025 erhalten Sie, wie alle Beamten und Angestellten beim Staat und Gemeinden ihren Wahlzettel für ihre Berufskammer – die „Chambre des fonctionnaires et employés publics“ (CHFEP).

Dies ist ein wesentlicher Moment: die CHFEP ist die demokratisch gewählte Vertretung der Beamten und Angestellten. Sie gibt Gutachten ab, zu allen Gesetzesvorlagen und Reglementsentwürfen, die direkt oder indirekt den Öffentlichen Dienst betreffen. Die Wahlen entscheiden auch über die jeweilige Stärke der Gewerkschaften im Öffentlichen Dienst.

Bislang dominierte eine einzige Gewerkschaft ganz klar diese Kammer. Viele Beamte oder Angestellte sind vielleicht sogar verwundert, dass der OGBL überhaupt zu diesen Wahlen antritt, gilt er doch zuvorderst als „Arbeitergewerkschaft“, als „Gewerkschaft des Privatsektors“.

Diese Annahme ist jedoch falsch. Seit seiner Gründung 1979 vertritt der OGBL alle arbeitenden Menschen in Luxemburg, unabhängig von ihrem Statut. Das unterscheidet ihn von anderen Gewerkschaften. Und mit seinem Syndikat Erziehung und Wissenschaft hatte er von Anfang an ein mehrheitlich von Beamten gebildetes, starkes Syndikat im Erziehungswesen. Das SEW/OGBL tritt tagtäglich für die Interessen aller Lehrerinnen und Lehrer ein, vertritt offensiv Verbesserungen im Bildungssystem und ist als Stimme des Lehrpersonals in Luxemburg nicht mehr wegzudenken.

Ebenso verteidigt das Syndikat Öffentlicher Dienst des OGBL von Anfang an nicht nur die Interessen der Arbeitnehmer, sondern auch der Beamten und der Angestellten bei Staat und Gemeinden.

Die Verwurzelung des OGBL im Öffentlichen Dienst ist noch stärker geworden durch die Fusion mit dem FNCTTFEL- Landesverband, die zum 31. Januar 2024 definitiv wurde. Damit integriert der Sektor Öffentlicher Dienst des Landesverbandes, der seit Jahrzehnten eine starke Kraft bei den Beamten und Angestellten bei Gemeinden und beim Staat darstellte. Zusammen sind wir noch stärker!

Mit der Fusion integrierte auch das Komitee „Chargés de cours“ des Landesverbands das SEW/OGBL. Der Landesverband, und nun das SEW/OGBL, vertreten seit vielen Jahren offensiv die Interessen der Lehrbeauftragten auf allen Ebenen, und haben auch viele konkrete Fortschritte erreicht. Viele Lehrbeauftragte haben auf Grund unseres Einsatzes einen unbefristeten Vertrag erhalten, und wir werden nicht aufhalten, bis die Endloserneuerung von befristeten Verträgen und also die prekäre Situation, jedes Jahr auf einen neuen Vertrag zu hoffen, beseitigt wird.

Der OGBL hat in den vergangenen Jahren auch seine Zusammenarbeit mit verschiedenen Beamtenvertretungen im Öffentlichen Dienst ausgebaut. So arbeitet er zusammen mit der Gilde der Fluglotsen (GLCCA) bei der Flughafenverwaltung, der Vereinigung der Polizisten mit Sekundarschuldiplom (ADESP), der Personalvertretung der Police judiciaire (APPJ), der Vertretung der Maîtres d’enseignement (AMELUX), sowie die Vereinigung des edukativen und psychosozialen Personal der Kompetenzzentren und im Bildungswesen (APCCA).

Auch diese Zusammenarbeit hat konkrete Erfolge aufzuweisen. So insbesondere die anstehende Aufwertung für mehrere hundert diplomierten Polizisten, die in die Karriere B1 aufsteigen können. Diese Beseitigung einer Ungleichbehandlung vieler Beamten ist direkt auf die konstruktive Zusammenarbeit von ADESP und OGBL zurückzuführen.

Auch sei an das konkrete Engagement des OGBL für die Interessen des edukativen und psychosozialen Personals in der Debatte um ihre „Tâche“ erinnert, wo sie gegen ein schlechtes Abkommen zwischen der Mehrheitsgewerkschaft und dem Ministerium vorgehen musste.

Auf Gemeindeebene hat der OGBL zum Beispiel rezent dazu beigetragen, dass die Bereitschaftsdienstprämie beim TICE für alle Beamten erhalten blieb.
Der OGBL hat auch verschiedene Anlegen der Beamten und Angestellten öffentlich gemacht. So fordert er, als einzige Gewerkschaft im Öffentlichen Dienst, eine Anlaufstelle für die Opfer von Mobbing und die Einrichtung einer klaren Prozedur, um gegen dieses Übel vorzugehen. Allzu häufig werden Vorgesetzte, die ihr Personal mobben, von den verantwortlichen Politikern gedeckt. Dies muss aufhören!

Der OGBL hat sich auch spezifisch für die niedrigen Karrieren beim Staat und den Gemeinden eingesetzt, so durch seine Forderung endlich die Harmonisierung der unteren Karrieren umzusetzen.

Der OGBL vertritt auch konsequent eine Verbesserung der Bedingungen der Angestellten. Ein einheitlicher Punktwert und ein effektiver Schutz gegen Entlassung sind nötig, um einem Zweiklassensystem entgegenzuwirken. Dies setzt auch dem internen Sozialdumping im Öffentlichen Dienst einen Riegel vor: Angestellte dürfen nicht dazu missbraucht werden, die Kosten zu drücken und zu vermeiden Beamten einzustellen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

der OGBL hat in den letzten Jahren auf nationaler Ebene bewiesen, dass er als Gewerkschaft standhaft bleibt und ohne Abstriche die Interessen aller arbeitenden Menschen, Rentner und ihrer Familien verteidigen kann. Als einzige Gewerkschaft hat er sich der Indexmanipulation von 2022 verweigert und erreicht, dass diese wieder rückgängig gemacht wurde. Er widersetzt sich konsequent gegen jede Verschlechterung unserer Renten und unseres Gesundheitssystems.

Auch auf sektorieller Ebene hat der OGBL als verhandlungsführende Gewerkschaft in den letzten Jahren deutliche Verbesserungen für die Arbeitnehmer erreichen, so etwa beim Kollektivvertrag für die Arbeitnehmer beim Staat, dem Südgemeindenkollektivvertrag sowie den Kollektivverträgen (FHL und SAS) im Gesundheits- und Sozialwesen.

Durch seine Mitgliederstärke (über 77.000 Mitglieder), über seine Mobilisierungsfähigkeit, durch seine Standfestigkeit und Sachkenntnis ist der OGBL am besten gewappnet, konkrete Erfolge für die Beschäftigten zu erreichen.

Durch Ihre Stimme stärken sie den OGBL auch auf Ebene der Beamten und Angestellten und ermöglichen es ihm, dies Verhandlungsstärke auch im Interesse aller Bediensteten bei Staat und Gemeinden einzusetzen und konkrete Verbesserungen durchzusetzen.

Kee Gebraddels, mir maachen – och an der Fonction publique

Nora Back,
Präsidentin

Frédéric Krier,
Verantwortlicher der Abteilung Öffentlicher Dienst

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