Im Rahmen des Konflikts zwischen der Belegschaft der Fondation Kräizbierg / Ateliers Kräizbierg und deren Direktion, tagte am Montag, dem 14. September 2020 der Verwaltungsrat der Stiftung Kräizbierg. In Folge dieses Treffens kommunizierte der Verwaltungsrat per Pressemitteilung eine Reihe von Maßnahmen, um den Sozialdialog im Betrieb wiederaufzubauen.
Das OGBL-Syndikat Gesundheit und Sozialwesen, die OGBL-Abteilung Behinderte Arbeitnehmer sowie die Personaldelegation nehmen die Vorschläge vom Verwaltungsrat zur Kenntnis und erkennen ihre Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit im Sinne einer Verbesserung der bestehenden Problematik an. Jedoch sind die Lösungsansätze nach mehr als dreimonatiger Reaktionszeit mehr als bescheiden.
Denn die Vertrauensbasis zur Direktion seitens der Belegschaft wurde immer wieder in Mitleidenschaft gezogen. Nicht zuletzt durch die Aussage von Jeannot Berg, „Administrateur Délégué“ und Tom Wagner, „Chargé de Direction“ in einem Dokument an den Verwaltungsrat wo betont wird, dass sowohl Tom Wagner als auch Jeannot Berg „sich als Privatpersonen gegen erwiesenermaßen rufschädigendes und ehrabschneidendes Verhalten juristisch zur Wehr“ setzen wollen.
Unter solchen Voraussetzungen kann das Vertrauen nicht durch einen externen Vermittler wiederhergestellt werden.
Ein solches, vorgeschlagenes unabhängiges Expertengutachten reicht nicht aus, um den sozialen Frieden wiederherzustellen.
Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat im Besitz eines 400-seitigen Dossiers, zusammengestellt von demokratisch gewählten Vertretern des Personals. Somit liegen alle notwendigen Fakten vor, damit der Verwaltungsrat seine eigene Evaluation durchführen kann. Es ist jetzt an der Zeit, Verantwortung zu übernehmen. Eine Externalisierung ist nur ein Spiel auf Zeit.
Die Belegschaft der Stiftung Kräizbierg wartet seit 3 Monaten auf eine handfeste Lösung die die Arbeitnehmer und die Personen mit einer Behinderung wieder in den Mittelpunkt stellt. Sie wird sich nicht mit Scheinlösungen zufriedengeben.
Das Gefühl, im Stich gelassen zu werden, macht sich unter allen Betroffenen Personen breit. Die Verantwortung zu übernehmen liegt hier eindeutig in den Händen des Verwaltungsrats der Fondation Kräizbierg.
Auch entspricht der Vorschlag des Verwaltungsrats, dass zukünftig Mitglieder der Belegschaft und der Personen mit einer Behinderung mit beratender Funktion im Verwaltungsrat einen Platz bekommen werden, nicht den ursprünglichen Forderungen des OGBL. Es ist unabdingbar, dass diese Vertreter nicht nur Berater sind, sondern vollwertige Vorstandsmitglieder, die auf Augenhöhe mitreden und -gestalten können.
Die Fondation Kräizbierg benötigt dringend tiefgreifende Veränderungen, um ein gesundes Arbeitsklima wiederherzustellen.
Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat Gesundheit und Sozialwesen und der OGBL-Abteilung Behinderte Arbeitnehmer am 18. September 2020
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