Kollektivvertragswechsel überdenken!

Die Gewerkschaften LCGB und OGBL organisierten gestern Nachmittag eine Personalversammlung im Hospice Civil Hamm, wo sie das Personal über eine Unterredung mit dem Präsidenten des Verwaltungsrats und der Direktion informierten, welche vergangene Woche stattgefunden hatte.

In dem Treffen mit den Verantwortlichen der städtischen Hospices civil (Hamm, Pfaffenthal) war deutlich geworden, dass sie falsche Informationen seitens der COPAS, der Vereinigung der Pflegeorganisationen (Confédération des organismes prestataires d’aides et de soins) erhalten hatten und deshalb Anfang Januar vorschnell die Entscheidung getroffen hatten, die Mitgliedschaft bei der Entente des Hôpitaux zu kündigen. Die Aufkündigung dieser Mitgliedschaft hat zur Folge, dass die Verantwortlichen nicht mehr den Kollektivvertrag der Krankenhäuser (CCT EHL) anwenden müssen, sondern den Kollektivvertrag des Pflege- und Sozialsektors (CCT SAS). Dieser Wechsel des Kollektivvertrags bringt u.a. eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen für das Personal mit sich.

LCGB und OGBL haben dem Verwaltungsratsvorsitzenden ihre Sichtweise dargelegt und ihm angeboten, an einer Verwaltungsratssitzung teilzunehmen, um dem gesamten Verwaltungsrat die Unterschiede zwischen den beiden Kollektivverträgen sowie die möglichen Konsequenzen dieses Kollektivvertragswechsels zu erläutern.

Für die Gewerkschaften ist klar, dass dieser Kollektivvertragswechsel keine negativen Konsequenzen für das Personal haben darf. In der Personalversammlung im Hospice Civil Hamm sagten die Gewerkschaften dem Personal ihre Unterstützung zu und unterstrichen, dass sie sich vehement für ihre Belange einsetzen werden, bzw. dass es nicht zu einer Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen kommen dürfe. LCGB und OGBL werden sich dafür einsetzen, dass für das Personal weiterhin sämtliche Bedingungen des Kollektivvertrags der Krankenhäuser gelten.

Die Gewerkschaften fordern den Verwaltungsrat der städtischen Hospices civil auf, ihre Entscheidung eines Kollektivvertragswechsels zu überdenken und diese im Interesse ihrer Arbeitnehmer und ihrer Heimbewohner rückgängig zu machen.

Mitgeteilt von LCGB und OGBL, am 10. Februar 2010.

OGBL erstaunt über RTL-Meldung

Nach RTL-Informationen teilte der LCGB heute mit, dass im Konflikt um den Kollektivvertrag im Pflege- und Sozialsektor (SAS) der LCGB mit dem Patronat einen Durchbruch in den Verhandlungen über das Auszahlen von noch ausstehenden Prämien erzielt habe. Zunächst sei bemerkt, dass sich diese Verhandlung vor dem Schlichtungsamt abspielt, dass in dieser Verhandlung der LCGB ein stiller Zuschauer ist, da die im Namen der Arbeitnehmer verhandelnde Gewerkschaft der mit über 80 % im Sektor führende OGBL ist. Von einer Einigung kann keine Rede sein. Es könnte sein, dass sich in den nächsten Tagen der verhandlungsführende OGBL und die Arbeitgeberverbände eins werden, einen Teil der geschuldeten Lohnentwicklung auszuzahlen.

Sollte es zu dieser Einigung kommen und die Gremien sowohl der Arbeitgeberverbände als auch diejenigen des OGBL diesem Vorschlag zustimmen, würde dies aber nicht einem Vertragsabschluss gleichkommen, weil die Verhandlungen über die weiteren Konfliktpunkte für die Einführung eines einheitlichen Kollektivvertrags im Gesundheits- und Sozialwesen sowie über die Aufwertung der Laufbahnen des Personals fortgesetzt werden müssen.

Der OGBL ist skandalisiert darüber, dass der völlig minoritäre LCGB vor getroffenen Entscheidungen und vor dem Abschluss von Vertragstexten aus Profilsucht und ohne gesetzliche Befugnis mit Teilinformationen in die Öffentlichkeit prescht.

Mitgeteilt vom Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL
am 18. Januar 2010

Die Kollektivvertragsverhandlungen vor dem Scheitern !

Am 26. November analysierte die Leitung des OGBL-Syndikats Gesundheit und Sozialwesen die aktuelle Situation betreffend die Kollektivvertragsverhandlung sowohl im Krankenhauswesen (CCT-EHL) als auch im Pflege- und Sozialsektor (CCT-SAS).

CCT-EHL: Entente des hôpitaux hüllt sich in Schweigen

Die Syndikatsleitung stellt fest, dass die Entente des hôpitaux es seit Wochen nicht mehr für nötig hält auf die Schreiben der Gewerkschaft zu antworten. Somit vermeidet dieser Arbeitgeberverband peinlichst eine klare Stellung zum momentanen Konflikt im Pflegesektor (Wechsel der ZithaSenior-Gruppe vom EHL-Kollektivvertrag in den weniger günstigeren SAS-Kollektivvertrag) und zum geforderten einheitlichen Kollektivvertrag zu beziehen.
Der OGBL verurteilt diese Vorgehensweise, die zum Sozialkonflikt im Krankenhauswesen führen wird, aufs schärfste.

CCT-SAS: Keine Lösung für den Konflikt im Pflege- und Sozialsektor in Aussicht

Obwohl die vor dem Schlichtungsamt in die Wege geleiteten Arbeitsgruppen sich regelmäßig zu Gesprächen treffen, liegen die Forderungen von Gewerkschafts- und Arbeitgeberseite weit auseinander. Besonders in punkto Annäherung an den EHL-Kollektivvertrag und Aufwertung der Laufbahnen tun sich die Arbeitgeber weiterhin äußerst schwer die berechtigten Forderungen des Personals und seiner Gewerkschaften zu unterstützen.

Wird es 2010 zu einem der größten Sozialkonflikte Luxemburgs kommen?

Der OGBL hat kein Verständnis dafür, dass die Arbeitgeber im Gesundheits- und Sozialwesen weiterhin wenig Bereitschaft zeigen, um sich zusammen mit den Beschäftigten
einzusetzen für:

  • einen einheitlichen Kollektivvertrag für das gesamte Gesundheits- und Sozialwesen;
  • eine fortschrittliche Personalpolitik;
  • die Anerkennung der geleisteten Arbeit und die Aufwertung der Laufbahnen;
  • eine hohe Qualität der Dienstleistungen und gegen jeglichen Abbau;
  • eine qualitativ hochwertige Ausbildung für die Gesundheitsberufe und die sozioedukativen Berufe, sowie eine Arbeitsplatzgarantie

Das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL fordert die Arbeitgeberverbände auf ihre personalfeindliche Haltung umgehend aufzugeben, da sonst ein Sozialkonflikt unumgänglich ist. Sollten die Arbeitgeber an ihrer sturen Haltung festhalten, so werden sie sich für das Auslösen und die Konsequenzen eines Konflikts verantworten müssen.

Mitgeteilt vom Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL
am 27. November 2009

Es ist fünf vor zwölf!

Die Europäische Kommission fordert die luxemburgische Regierung auf, die Krankenpflegerausbildung an die europäischen Richtlinien anzupassen Seit über 10 Jahren fordert der OGBL eine Reform der Krankenpflegerausbildung, die zum Ziel haben muss die praxisbezogene Ausbildung zu verbessern sowie eine Anpassung an die bestehenden europäischen Richtlinien betreffend die Anerkennung der Diplome herzustellen.

Jetzt hat die europäische Kommission die luxemburgische Regierung zum allerletzten Mal aufgefordert eine Anpassung an die bestehende Richtlinie in die Wege zu leiten andernfalls werde nach zwei Monaten Klage beim Europäischen Gerichtshof eingereicht. Im Moment fehlen rund 1000 Ausbildungsstunden in der Krankenpflegerausbildung, was dazu führen könnte, dass das luxemburgische Abschlussdiplom innerhalb der EU nicht mehr anerkannt wird.

Regierungen schieben eine qualitativ hochwertige Reform seit Jahren vor sich hin

Bis heute haben die zuständigen Minister sich immer wieder vor einer Entscheidung gedrückt. Reformpläne die vorgelegt wurden waren zum Teil unrealistisch und hätten eine totale Überforderungen der Schülerinnen und Schüler mit sich gebracht. So wurde mehrmals vorgeschlagen, die fehlenden 1000 Stunden einfach in die 3 bestehenden Schuljahre zu integrieren, anstatt wie vom OGBL gefordert ein zusätzliches Ausbildungsjahr anzuhängen.
Der OGBL teilte den verschiedenen Ministern immer wieder mit, dass eine Verlängerung der Krankenpflegerausbildung auf 4 Jahre unumgänglich sei und forderte, dass diese Ausbildung mit einem angepassten schulischen Diplom (z.B. BTS oder Bachelor) abschließen müsse.

Der OGBL warnt vor unüberlegten Reformplänen

Das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL fordert, dass die längst überfällige Reform im Gesundheits- und im Bildungsministerium als oberste Priorität angesehen wird und kurzfristig mit allen Beteiligten nach einer zufriedenstellenden Lösung gesucht wird.
Der OGBL warnt davor, jetzt in blinden Aktivismus zu verfallen und eine Reform durchzuführen, die den Anforderungen an den Krankenpflegerberuf im Gesundheits- und Sozialwesen nicht oder nur teilweise Rechnung trägt.
Der OGBL bedauert, dass die politisch Verantwortlichen es während Jahren verpasst haben realistische Reformpläne auszuarbeiten und dies jetzt unter dem Druck der europäischen Kommission geschehen muss.

Mitgeteilt vom Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL
am 12. Oktober 2009

Mesures de prévention contre la grippe A(H1N1)

Vu l’évolution et les prévisions relatives au nombre d’infections par le virus de la grippe A (H1N1), le Syndicat Santé, Services sociaux et éducatifs de l’OGBL vient d’adresser une demande au ministre de la Santé en vue de mesures de prévention dans le secteur de la santé et le secteur social.

Notre syndicat estime que les salariés du secteur de la santé et du secteur social sont soumis à un risque non négligeable pour s’infecter avec le virus en question.
Même en observant rigoureusement des gestes qui peuvent garantir une certaine protection, les tâches exécutées par ces salariés exigent un contact fréquent avec des patients, des personnes âgées, des enfants, des jeunes, … et ainsi le risque d’une infection est extrêmement important.

Par conséquent, nous demandons que le ministère de la Santé prévoit une campagne de sensibilisation spécifique pour les salariés de ces secteurs, ainsi qu’un budget extraordinaire pour la mise à disposition gratuite du vaccin pour le personnel qui désire se faire vacciner.

Communiqué par le Syndicat Santé, Services sociaux et éducatifs de l’OGBL
le 20 août 2009

 

Die OGBL-Delegierten beschließen das Aussetzen der Unterzeichnung des Kollektivvertrags

Am vergangenen Mittwochabend beschlossen die OGBL-Delegierten einstimmig die Unterzeichnung des Abschlussabkommens für die Erneuerung des Krankenhauskollektivvertrags bis Ende Oktober 2009 auszusetzen. Die Delegierten sind der Meinung, dass in naher Zukunft verschiedene Entwicklungen und Diskussionen im Luxemburger Gesundheitswesen tiefgreifende Auswirkungen auf die Arbeits- und Lohnbedingungen der rund 8.000 Beschäftigten im Krankenhauswesen mit sich bringen können. Man wird deshalb zuerst alle Aspekte genau analysieren, wobei besonders die Absicht einiger Einrichtungen, den Kollektivvertrag zu verlassen, eine große Gefahr darstellt.

Der Arbeitgeberverband COPAS und ZithaSenior läuten den Sozialabbau ein

Die Entscheidung von ZithaSenior den Kollektivvertrag des Krankenhauswesens zu verlassen und in Zukunft den weniger vorteilhaften Vertrag des Pflege- und Sozialsektors anzuwenden birgt eine große Gefahr in sich. ZithaSenior beugt sich hiermit nämlich dem Druck des Arbeitgeberverbandes COPAS, dem die besseren Bedingungen im Krankenhauswesen schon seit Jahren ein Dorn im Auge sind. Die COPAS versucht seit längerem die Lohn- und Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen zu flexibilisieren und attackiert immer wieder die von den Gewerkschaften geforderten und längst überfälligen Verbesserungen im Pflegeund Sozialsektor.
Mit dem Austritt von ZithaSenior würde die COPAS einen Erfolg verbuchen, der sich auch negativ auf die Beschäftigten anderer Einrichtungen auswirken könnte.
Im Moment gibt es bei einigen Pflegehäusern die Überlegung, ZithaSenior nachzueifern und ebenfalls den Kollektivvertrag des Krankenhauswesens zu verlassen.

Die Beschäftigten des gesamten Krankenhauswesens werden sich solidarisch zeigen

Die OGBL-Delegierten verurteilen diese Vorgehensweise aufs schärfste und sind nicht bereit einen Kollektivvertrag zu unterzeichnen, der durch die Austritte einiger Einrichtungen für immer weniger Beschäftigte Gültigkeit haben wird.
Außerdem besteht die Gefahr, dass in zukünftigen Verhandlungen auch die günstigeren Bedingungen des Krankenhausvertrags in Frage gestellt werden.
Deshalb haben sich die Delegierten der Krankenhäuser mit ihren Kollegen und Kolleginnen aus den Pflegeheimen solidarisch erklärt und sind bereit Ende Oktober einen Sozialkonflikt einzugehen, sollte sich die Situation nicht zu Gunsten aller Beschäftigter wenden.
In den nächsten Wochen sind Protestaktionen geplant und am 23. September 2009 findet eine Demonstration in Luxemburg vor dem Sitz von ZithaSenior statt.

Die COPAS provoziert mit ihrer destruktiven Vorgehensweise einen Konflikt

Das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL bedauert, dass die COPAS zusammen mit ZithaSenior den sozialen Frieden im gesamten Gesundheitswesen und somit auch das unterschriftsreife Abschlussabkommen, welches zwischen den Gewerkschaften und der Entente des Hôpitaux luxembourgeois (EHL) ausgehandelt wurde, stark gefährdet.
Die COPAS täte gut daran sich endlich für bessere Arbeits- und Lohnbedingungen für alle Beschäftigten im Pflege- und Sozialsektor einzusetzen, anstatt immer wieder die Bedingungen im Krankenhauswesen zu attackieren.

Mitgeteilt vom Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL
am 7. August 2009