OGBL-ACAL beim Europaabgeordneten Robert Goebbels

Gemeinsam gegen geplante 86-Stunden-Woche für Berufskraftfahrer

Eine Delegation des OGBL-Syndikats ACAL, bestehend aus den Zentralsekretären Romain Daubenfeld und Hubert Hollerich, sowie ACAL-Präsident Marcel Breuskin, kam am 16. April 2010 mit dem Europaabgeordneten Robert Goebbels zusammen, um über die geplante Änderung der Arbeitszeitrichtlinie (2002/15/CE) für Transportbeschäftigte zu diskutieren. Die EU-Kommission plant, die selbständigen Kraftfahrer aus dieser Richtlinie auszuschlieβen. Besagte Richtlinie, deren Ziel es ist, die Verkehrssicherheit zu verbessern, sieht eine durchschnittliche Wochenarbeitszeit von 48 Stunden innerhalb einer Referenzperiode von 4 Monaten vor. In einer isolierten Woche kann die Arbeitszeit maximal 60 Stunden betragen, jedoch unter Berücksichtigung des Durchschnitts von 48 Stunden in einer Zeitspanne von 4 Monaten.

EU-Kommission plant 86-Stunden-Woche
Die EU-Kommission plant selbständige Fahrer aus der Arbeitsrichtlinie auszuschlieβen, was zur Folge hätte, dass allein die Ruhezeiten ein Limit in der Arbeitswoche selbständiger Fahrer darstellen würden. Sowohl selbständige als auch scheinselbständige Fahrer könnten somit bis zu 86 Stunden in der Woche arbeiten.

Öffentliche Sicherheit gefährdet
Der Europaabgeordnete Robert Goebbels sieht in diesem Vorgehen eine akute Gefahr für die öffentliche Sicherheit. Der OGBL ist der Meinung, die EU-Kommission fördere regelrecht die  Scheinselbständigkeit und erinnerte an die skandalösen Zustände bei der Transportfirma Kralowetz, die bis ins Jahr 2002 hinein Hunderte Scheinselbständige zu Hungerlöhnen ausbeutete. Robert Goebbels versicherte, die 180 Europaabgeordneten der sozialistischen Fraktion unterstützten die Forderungen der Europäischen Transportarbeiterföderation ETF.

Demonstration am 27. April 2010
Zusammen mit der ETF demonstriert der OGBL am 27. April 2010 um 9 Uhr in Schengen
gegen die geplante Politik der EU-Kommission im Transportsektor. Der OGBL beteiligt sich weiterhin mit einem eigenen Lkw an einem Protestkonvoi, bestehend aus 15 Lkws, durch Holland, Deutschland, Luxemburg, Frankreich und Belgien. Der Lkw-Konvoi wird auch am 27. April in Schengen anwesend sein.

Mitgeteilt vom OGBL-Transportsyndikat ACAL
am 16. April 2010