Forderung nach einer qualitativen Reform
Am 12. Mai 2005 und am 23. September 2006 hatte das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL anlässlich seiner Syndikatstage zwei Resolutionen betreffend die längst überfällige qualitative Reform der Krankenpflegerausbildung angenommen. Die anwesenden Delegierten forderten eine Verbesserung der praxisbezogenen Ausbildung, sowie eine Anpassung an die bestehende Europäische Richtlinie betreffend die Anerkennung der Diplome.
Der OGBL teilte den verschiedenen Ministern immer wieder mit, dass eine Verlängerung der Krankenpflegerausbildung auf vier Jahre unumgänglich sei und forderte, dass diese Ausbildung mit einem angepassten schulischen Diplom (z.B. BTS) abschließen müsse, und dass die Schülerinnen und Schüler ihr „Fin d’études secondaires techniques“-Diplom nach einer bestandenen 13ième erhalten müssten und nicht erst wie bisher nach einer 14ième.
Regierungen schoben eine Entscheidung jahrelang vor sich hin
Seit Jahren fehlten rund 1.000 Ausbildungsstunden in Bezug auf die 4.600 geforderten Stunden in der EU-Richtlinie betreffend die Anerkennung der Krankenpflegerausbildung. Dies hätte dazu geführt, dass das luxemburgische Abschlussdiplom innerhalb der EU nicht mehr anerkannt worden wäre.
Die zuständigen Minister drückten sich immer wieder vor einer Entscheidung. Reformpläne, die vorgelegt wurden, waren zum Teil unrealistisch und hätten eine totale Überforderungen der Schülerinnen und Schüler mit sich gebracht. So wurde mehrmals vorgeschlagen, die fehlenden 1000 Stunden einfach in die drei bestehenden Schuljahre zu integrieren, anstatt wie vom OGBL gefordert, ein zusätzliches Ausbildungsjahr anzuhängen.
Nach mehreren Treffen zwischen OGBL und Regierungsvertretern und nachdem die Europäische Kommission die luxemburgische Regierung Ende 2009 zum allerletzten Mal aufgefordert hatte eine Anpassung an die bestehende Richtlinie in die Wege zu leiten, andernfalls nach zwei Monaten Klage beim Europäischen Gerichtshof eingereicht würde, wurden am vergangenen Freitag im Regierungsrat endlich vernünftige Reformpläne verabschiedet.
Das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen begrüßt die angekündigte Reform
Das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL zeigt sich mit der Entscheidung der Regierung zufrieden, da diese fast hundertprozentig mit seinen Forderungen von 2005 und 2006 übereinstimmt:
Das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen fordert eine kurzfristige Umsetzung der Reform, da diese zu einer weiteren Verbesserung der Dienstleistungen im Gesundheitswesen beitragen wird und den Beruf der Krankenschwester und des Krankenpflegers aufwerten wird.
Mitgeteilt vom Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL am 2. März 2010
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