Erneuerung des Kollektivvertrags der Arbeitnehmer bei Heintz van Landewyck und Landewyck Tobacco

Der OGBL, Mehrheitsgewerkschaft bei Heintz van Landewyck, und der LCGB haben kürzlich mit der HVL-Direktion die Erneuerung des Kollektivvertrags für die 370 Arbeitnehmer der Unternehmen Heintz van Landewyck und Landewyck Tobacco unterzeichnet.

Dieser neue Kollektivvertrag gilt rückwirkend vom 1. Januar 2024 bis zum 31. Dezember 2025 Die wichtigsten Verbesserungen, die er mit sich bringt, sind folgende:

  • Mit Ausnahme der Führungskräfte im Unternehmen erhalten alle Arbeitnehmer Lohnerhöhungen:
    • ab dem 1. Juni 2024: +2% für manuelle Berufe und +4% für handwerkliche Berufe und andere Berufe im Unternehmen.
    • ab dem 1. Juni 2025: +0,65% für manuelle Berufe und 1,65% für handwerkliche Berufe und andere Berufe im Unternehmen.
  • Alle Prämien für Bereitschaftsdienste werden angehoben:
    • für eine Nacht zwischen Montag und Freitag (18.30-07.30 Uhr): 40 Euro.
    • für einen Samstag: 40 Euro
    • für einen Sonntag: 80 Euro
    • für einen Feiertag: 80 Euro

 

Mitgeteilt von OGBL und LCGB,
am 6. Juni 2024

 

Gewerkschaften retten ein Drittel der bedrohten Arbeitsplätze

Tarkett

Der OGBL und der LCGB haben am 13. Mai 2024 einen Sozialplan mit der Direktion von Tarkett GDL unterzeichnet, nach zähen Verhandlungen, die es insbesondere dank des Engagements der Delegierten und der Gewerkschaften ermöglicht haben, die Anzahl der ursprünglich geplanten Entlassungen deutlich zu reduzieren.

Am 23. April hatte die Unternehmensleitung angekündigt, 126 der 562 in Clerf beschäftigten Arbeitnehmer zu entlassen, obwohl vor kurzem ein vom Arbeitsministerium genehmigter Plan zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung mit den Gewerkschaften vereinbart worden war. Die Direktion hatte ihre Entscheidung damit begründet, dass ihre 4M-Beschichtungsanlage aufgrund der schwierigen Konjunkturlage bis zum Jahresende stillgelegt werden sollte.

Im Rahmen der mit der Geschäftsleitung geführten Verhandlungen konnten die Gewerkschaften schließlich die Zahl der vom Sozialplan betroffenen Arbeitnehmer von 126 auf 91 reduzieren. Diese Zahl wird sich in den kommenden Wochen und Monaten wahrscheinlich noch deutlich verringern. Eine gewisse Anzahl der betroffenen Arbeitnehmer soll in der Tat in den Genuss einer Vorruhestandsregelung (“préretraite-ajustement”) kommen, und auch freiwillige Abgänge sind möglich.

Zu den von den Gewerkschaften im Rahmen dieses Sozialplans ausgehandelten Maßnahmen gehören u. a.:

  • eine Beschäftigungsgarantie bis zum 31. Dezember 2026 für alle verbleibenden Arbeitnehmer
  • ein finanzieller Anreiz für das freiwillige Ausscheiden aus dem Unternehmen
  • die Inanspruchnahme von Vorruhestandsregelungen (natürlich vorbehaltlich einer Einigung mit dem Arbeitsministerium)
  • Extralegale Abfindungen (bestehend aus einem festen Betrag sowie variablen Beträgen, die von der Betriebszugehörigkeitsdauer, dem Alter, der Leistung und der Anwesenheit abhängen)
  • die Bereitstellung eines Budgets für die berufliche Wiedereingliederung
  • Ausbildungs- und sogar Umschulungsmöglichkeiten, die auf eine Reaffektierung der Arbeitnehmer innerhalb des Unternehmens abzielen
  • Unterstützung bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz

Die Unternehmensleitung von Tarkett verpflichtet sich außerdem, die notwendigen Schritte zu unternehmen, damit die Arbeitnehmer in den Genuss der Wiedereingliederungshilfe sowie der Steuerbefreiung für außerlegale Entschädigungen kommen können. Die Unternehmensleitung hat sich darüber hinaus verpflichtet, den Arbeitnehmern bei ihren administrativen Schritten zu helfen.

Schließlich haben die Gewerkschaften und die Unternehmensleitung ein Treffen mit Vertretern des Arbeitsministeriums beantragt, um die Einführung eines Vorruhestandsplans (“préretraite-ajustement”) für die Jahre 2024 und 2025 zu erörtern.

Die Gewerkschaften sowie die Personalvertreter stehen den Arbeitnehmern selbstverständlich weiterhin voll und ganz zur Verfügung, um sie während der gesamten Anwendungsdauer dieses Sozialplans zu begleiten.

Les syndicats mettront tout en œuvre pour éviter un démantèlement social aussi brutal!

Tarkett

L’OGBL et le LCGB ont été informés le 23 avril 2024 par la direction de Tarkett GDL que l’entreprise envisage de licencier 126 des 562 salariés travaillant sur son site de Clervaux. En cause, la décision de la direction d’arrêter la ligne d’enduction 4M à la fin de l’année, de revoir à la baisse les effectifs impliqués dans la production de produits muraux et LVT ainsi que les équipes de support de ces activités opérationnelles.

L’OGBL et le LCGB ne cachent pas leur surprise et leur consternation à la suite de cette annonce, d’autant plus qu’il y a quelques semaines encore, un nouveau plan de maintien dans l’emploi a été conclu avec la direction de Tarkett GDL.

La direction de Tarkett GDL n’avait jusqu’à présent jamais évoqué de tels projets. L’OGBL et le LCGB se sentent par conséquent trahis par la direction qui n’a donc pas joué cartes sur table lors des dernières négociations.

Au vu de la gravité de la situation, l’OGBL et le LCGB ont demandé une entrevue d’urgence avec le ministre du Travail afin d’obtenir le soutien et l’accompagnement nécessaires dans le cadre de ce dossier.

Une première réunion avec la direction doit avoir lieu le 29 avril 2024 — une réunion au cours de laquelle la direction de l’entreprise est censée présenter son projet de licenciement économique. Les syndicats annoncent néanmoins qu’ils ne participeront à cette réunion qu’après avoir été reçus par le ministre.

Les syndicats, fortement soutenus par la délégation du personnel chez Tarkett GDL, mettront tout en œuvre afin de sauvegarder les emplois et les existences des salariés concernés !

Communiqué par l’OGBL et le LCGB,
le 24 avril 2024

 

© Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

Erneuerung des Kollektivvertrags der ArbeitnehmerInnen von Chemolux

Der OGBL hat kürzlich mit der Direktion des Unternehmens Chemolux die Erneuerung des Kollektivvertrags unterzeichnet, der für die rund 250 ArbeitnehmerInnen am Standort Foetz gilt. Chemolux gehört zum englischen McBride-Konzern und produziert Pulver für Geschirrspülmaschinen.

Nach langen Verhandlungen einigten sich die Sozialpartner schließlich auf eine Vereinbarung mit einer Laufzeit von drei Jahren, vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2025.

Hier die wichtigsten Verbesserungen, die im Rahmen des neuen Kollektivvertrags vereinbart wurden:

  • Lohnerhöhung um 1,5% für alle Arbeitnehmer ab dem 1. Januar 2024
  • Lohnerhöhung um 1% für alle Arbeitnehmer ab dem 1. Januar 2025
  • Erhöhung der monatlichen „4*8“-Zulage um 50 Euro ab dem 1. Januar 2024 auf 100 Euro pro Monat.
  • Übergabe eines „Gutscheins/Voucher“ im Nettowert von 100 Euro an alle am 1. Januar 2024 beschäftigten ArbeitnehmerInnen.
  • Änderung der gleitenden Arbeitszeit, die eine bessere Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben ermöglicht.

Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat Chemie,
am 13. Februar 2024

Erfolgreicher Streik bei Ampacet

Der Mut und die Entschlossenheit der Beschäftigten von Ampacet haben sich ausgezahlt. Am 25. Streiktag konnten der OGBL und die Direktion von Ampacet eine Einigung im Sozialkonflikt erzielen, der seit März dieses Jahres zwischen den Beschäftigten des Unternehmens und ihrer Direktion bestand.

Das am 21. Dezember unterzeichnete Abkommen sieht zunächst die vollständige Wiederherstellung der Bestimmungen des alten Kollektivvertrags vor, der vor einigen Wochen von der Direktion einseitig gekündigt worden war. Diese Kündigung war der Auslöser für die Streikbewegung im Betrieb. Die Wiederherstellung der Bestimmungen des alten Kollektivvertrags war eine unabdingbare Voraussetzung für die Unterzeichnung einer Vereinbarung mit der Geschäftsleitung.

Obwohl die Wiederherstellung der Errungenschaften eine wichtige Voraussetzung für die Einigung mit der Geschäftsleitung war, reichte sie nicht aus, um den andauernden Arbeitskonflikt zu beenden. Im Rahmen der Einigung mit der Direktion konnte der OGBL auch eine Reihe von Verbesserungen für die Beschäftigten durchsetzen, die über die bisherigen Errungenschaften hinausgehen.

Dazu gehören eine substanzielle Lohnerhöhung, die Einführung einer neuen Lohntabelle, die insbesondere einen quasi-automatischen jährlichen Aufstiegsmechanismus beinhaltet, sowie die Auszahlung einer einmaligen Prämie von 600 Euro im Januar 2024.

Die Vereinbarung sieht außerdem vor, dass der Arbeitgeber weiterhin das 13. Monatsgehalt weiterhin in voller Höhe zahlt.

Darüber hinaus sieht die Vereinbarung eine Friedensgarantie vor, die sicherstellt, dass Beschäftigte, die sich am Streik beteiligt haben, in Zukunft keine Repressalien seitens des Arbeitgebers zu befürchten haben.

Der neue Kollektivvertrag, der im Rahmen dieser Vereinbarung abgeschlossen wurde, hat eine Laufzeit von drei Jahren.

Der OGBL möchte besonders das Engagement, den Mut und die unerschütterliche Entschlossenheit der Streikenden von Ampacet würdigen, die während dieser 25 Tage einen beispielhaften Kampf geführt haben und ohne die diese Einigung niemals möglich gewesen wäre.

Der OGBL bedankt sich auch bei all jenen, die die Initiative ergriffen haben, die Ampacet-Beschäftigten finanziell zu unterstützen, indem sie sich an der Streikkasse beteiligt haben, die sich mittlerweile auf rund 85.000 Euro beläuft!

Der OGBL möchte sich auch bei den zahlreichen Personen und Organisationen bedanken, die die Beschäftigten und ihre Gewerkschaft in diesem Kampf auf die eine oder andere Weise unterstützt haben, darunter die vielen anonymen Unterstützer, die jeden Tag am Streikposten angehalten haben, um etwas zum Aufwärmen für Körper und Geist vorbeizubringen, aber auch die Musiker, die Solidaritätskonzerte vor dem Betrieb gaben, die Gemeinden Bettemburg, Rümelingen und Düdelingen, die Brennholz lieferten, sowie die politischen Parteien (LSAP, déi Lénk, déi gréng und KPL), die öffentlich ihre Solidarität mit der Streikbewegung bekundeten.

Der OGBL betont im Übrigen die völlige Passivität der Regierung während des gesamten Konflikts, obwohl das luxemburgische Sozialmodell buchstäblich mit Füßen getreten wurde. Abgesehen von einem Appell zur Wiederaufnahme des Sozialdialogs haben es die Regierungsmitglieder zu keinem Zeitpunkt für angebracht gehalten, einzugreifen.

Abschließend bleibt zu erwähnen, dass mit der Unterzeichnung dieses für den OGBL siegreichen Abkommens, das von den Streikenden einstimmig angenommen wurde, der Streik, der am 27. November bei Ampacet begonnen hatte, offiziell beendet ist.

Mitgeteilt vom OGBL,
am 21. Dezember 2023

12. Streiktag bei Ampacet – Der längste Streik seit 1995

Heute, am 8. Dezember 2023, geht der Streik bei Ampacet in den zwölften Tag. Dies ist der längste Streik in Luxemburg seit dem Streik der Fliesenleger im Jahr 1995, der insgesamt 28 Tage dauerte. Im Jahr 2018 dauerte der Streik in den Pflegeheimen 11 Tage.

Seit 12 Tagen hüllt sich die Geschäftsleitung von Ampacet in absolutes Schweigen. Während der Arbeits- und der Wirtschaftsminister die Direktion und den OGBL angeschrieben haben, um die Wichtigkeit des sozialen Dialogs zu unterstreichen, bestand die einzige Reaktion der Direktion darin, die Personaldelegation zu einer Sitzung einzuladen, um über den Arbeitsorganisationsplan (plan d’organisation du travail – POT) zu diskutieren. In einem x-ten Einschüchterungsversuch – und entgegen den Bestimmungen des Arbeitsgesetzbuches – versuchte sie durchzusetzen, dass diese Sitzung ohne OGBL-Vertreter stattfindet. Selbstverständlich wird die Delegation nur in Anwesenheit eines OGBL-Verantwortlichen an dieser Sitzung teilnehmen. Die Gewerbeinspektion wurde bereits informiert.

Der Streik ist nun zum Dauerzustand geworden. Angesichts des Schweigens der Direktion haben die Streikenden zusammen mit ihrer Gewerkschaft, dem OGBL, begonnen, sich auf einen längeren Streik vorzubereiten. Die Entschlossenheit der Streikenden ist ungebrochen und die Solidarität nach wie vor außergewöhnlich.

Der Solidaritätsfonds hat inzwischen die Summe von 25.000 Euro erreicht. Vertreter der Parteien LSAP, déi Lénk, déi gréng und KPL wollten ihre Solidarität mit den Streikenden zum Ausdruck bringen und besuchten ebenfalls die Streikposten, um sie zu unterstützen. Die Gemeinden Bettemburg, Rümelingen und Düdelingen schickten den Streikenden Brennholz. Aus Solidarität hielten jeden Tag Menschen an, um Körper und Geist zu wärmen. Und eine ganze Reihe von Musikern erklärte sich bereit, Unterstützungskonzerte zu geben.

Die einzige Antwort der Geschäftsleitung auf diese Situation besteht darin, mehrmals täglich die Polizei zu rufen und zu versuchen, den Streik mit allen legalen Mitteln zu brechen. Darüber hinaus scheint das Unternehmen nun zu versuchen, schnell Personal einzustellen. Sollte es sich dabei um einen Versuch handeln, die Streikenden zu ersetzen, wäre dies natürlich völlig illegal und der OGBL würde mit den geeigneten Mitteln reagieren.

Der OGBL erinnert daran, dass es sich hier um einen sozialen Konflikt handelt, der am Verhandlungstisch und nicht vor Gericht gelöst werden muss.

Die Botschaft der Streikenden ist klar: “Wir werden auch an Weihnachten und darüber hinaus da sein, wenn es sein muss!

Mitteilung des Streikkomitees von Ampacet
vom 8. Dezember 2023