OGBL fordert Plan zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung bei Circuit Foil Luxembourg

Die Direktion von Circuit Foil Luxemburg hat die Personaldelegation und die Vertreter des OGBL am 10. Oktober vollkommen unerwartet darüber informiert, dass sie einen Sozialplan in Betracht zieht, der rund 30 Arbeitnehmer des Unternehmens betreffen würde.

Die Personaldelegation und der OGBL lehnen einen solchen Plan, der auf Entlassungen hinausläuft, kategorisch ab und fordern stattdessen die Aufnahme von Verhandlungen über einen Plan zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung (plan de maintien dans l’emploi – PME).

Angesichts der finanziellen Schwierigkeiten, mit denen sich das Unternehmen seit 2022 konfrontiert sieht, hatte der OGBL der Direktion von Circuit Foil Luxembourg bereits im Juli letzten Jahres vorgeschlagen, einen PME einzuführen. Ein Vorschlag, der damals leider von der Direktion brüsk zurückgewiesen wurde.

Der OGBL kann sich daher nur wundern, dass die Direktion nun ohne Vorwarnung ankündigt, einen Sozialplan erstellen zu wollen, obwohl ein Plan zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung weder in Erwägung gezogen noch diskutiert wurde.

Der OGBL fordert die Direktion von Circuit Foil Luxembourg auf, von ihrem Vorhaben, einen Sozialplan einzuführen, Abstand zu nehmen und so schnell wie möglich mit dem OGBL über einen PME zu verhandeln, um den Verlust von Arbeitsplätzen zu verhindern.

Die Personaldelegation und der OGBL sind bereit, alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel einzusetzen, um die Arbeitsplätze bei Circuit Foil Luxemburg zu sichern.

Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat Metallverarbeitung,
den 10. Oktober 2023

Betriebsbedingte Kündigungen konnten vermieden werden

Im Juni dieses Jahres kündigte die Geschäftsleitung der Astron Buildings S.A. überraschend an, die Produktion in Luxemburg innerhalb der nächsten zwei Jahre einzustellen. Von dieser Entscheidung sind rund 80 Mitarbeiter betroffen.

Nach Angaben der Unternehmensleitung soll der Hauptsitz des Unternehmens in Luxemburg verbleiben, insbesondere für die Verwaltung und die Bereiche Engineering sowie Forschung und Entwicklung (Recherche et développement – R&D).

Nach Angaben der Briand-Gruppe, die vor kurzem Astron Buildings übernommen hat, ist der Produktionsstandort Luxemburg nicht mehr wettbewerbsfähig. Diese Behauptung ist jedoch nur die halbe Wahrheit, denn in Wirklichkeit wurden die Investitionen, die notwendig gewesen wären, um den Produktionsstandort Luxemburg zu erhalten, jahrelang schlichtweg vernachlässigt.

Angesichts der Dringlichkeit der sozialen Situation mussten sich OGBL und LCGB mit der Direktion von Astron Buildings schnell auf einen Plan zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung (plan de maintien dans l’emploi – PME) einigen, um den Stellenabbau so sozial wie möglich zu begleiten.

Am Ende der Verhandlungen war das wichtigste Ziel der Gewerkschaften erreicht, denn es wird keine Entlassungen geben.

Der PME sieht vor, dass der Stellenabbau hauptsächlich über Vorruhestandsregelungen und freiwilliges Ausscheiden erfolgt, die von den Gewerkschaften ausgehandelt werden.

Die Unterzeichner des PME haben sich auch darauf geienigt, alle betroffenen Arbeitnehmer bestmöglich zu unterstützen, sei es bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz oder bei der Überwindung administrativer Hürden.

Die Umsetzung des PME und die Anwendung der ausgehandelten Maßnahmen werden von einem Begleitausschuss überwacht, der sich aus Mitgliedern der unterzeichnenden Delegationen und der Unternehmensleitung zusammensetzt.

Der Plan zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung läuft zunächst bis zum 31. März 2024 und kann danach verlängert werden.

Mitgeteilt vom OGBL und LCGB
am 26. Juli 2023

Erneuerung des Kollektivvertrags bei Ludec

Nach mehrmonatigen Verhandlungen hat sich der OGBL als einzige vertragsschließende Gewerkschaft mit der Ludec-Direktion über die Erneuerung des Kollektivvertrags (KV) für die rund 80 Beschäftigten des Unternehmens geeinigt.

Der neue KV gilt vom 1. Mai 2023 bis zum 31. Dezember 2025 und enthält folgende wichtige Neuerungen:

  • Zahlung einer Prämie anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Muttergesellschaft Rotarex. Diese Prämie kann für Beschäftigte mit einer Betriebszugehörigkeit von mindestens 20 Jahren bis zu 1.000 Euro betragen.
  • Erhöhung der leistungsabhängigen Prämien und Löhne um bis zu 1000 Euro pro Jahr und Mitarbeiter*in.
  • Erhöhung der Schichtzulage für die betroffenen Beschäftigten um 10 Cent/Stunde auf 0,45 Euro/Stunde.
  • zwei Tage mehr Urlaub für alle Beschäftigten.
  • Erhöhung der Dienstalterszulage von 21 auf 25 Euro pro Jahr Betriebszugehörigkeit.
  • Einführung eines Sozialurlaubs von 16 Stunden (z.B. für Prüfungen im Rahmen des Studiums, wichtige Ereignisse im Privatleben, Arztbesuche oder gerichtliche Vorladungen).
  • Einführung des Prinzips der Telearbeit auf Grundlage der geltenden Gesetzgebung – für in Luxemburg wohnhafte Personen wird die maximale Anzahl der Tage auf 34 festgelegt.

Mitgeteilt vom Syndikat Metallverarbeitende Industrie des OGBL
am 15. Juni 2023

Die europäische Industrie-Gewerkschaftsfamilie traf sich in Thessaloniki

Die Zwischenkonferenz von IndustriAll Europe fand am 31. Mai und 1. Juni in Thessaloniki, Griechenland, unter dem Motto “Power in a Union! – Macht in einer Gewerkschaft! Es war das erste große europäische Treffen von Gewerkschaftsaktivisten der Mitgliedsorganisationen von IndustriAll Europe seit der Pandemie.

Fast 500 Gewerkschaftsdelegierte von Industriegewerkschaften aus 34 Ländern nahmen daran teil. Der OGBL war als einzige luxemburgische Gewerkschaft durch Stefano Araujo, Mitglied des geschäftsführenden Vorstands, und Patrick Freichel, Zentralsekretär des Syndikats Metallverarbeitende Industrie, vertreten.

Die Konferenz bot den anwesenden Delegierten die Gelegenheit, auf zwei Jahre europäische Gewerkschaftsarbeit seit dem Online-Kongress 2021 zurückzublicken und die strategischen Prioritäten bis zum nächsten Kongress 2025 zu diskutieren:

  • Für starke und zukunftsfähige Industriearbeitsplätze in Europa
  • Für gerechte Löhne und Arbeitsbedingungen
  • Für Solidarität und Frieden in Europa

Starke Gewerkschaften sind die Basis, um die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu vertreten und ihnen Gehör zu verschaffen. Ihre Beteiligung an der Gestaltung der Industriepolitik ist unerlässlich, um hochwertige Arbeitsplätze in der Industrie zu schaffen, umzugestalten und zu erhalten. Vor dem Hintergrund des ökologischen und digitalen Wandels bleiben der Kampf für menschenwürdige Arbeit für alle, der Kampf gegen prekäre Arbeit in den europäischen Industriesektoren und die Gewährleistung gesunder und sicherer Arbeitsplätze die Prioritäten der anwesenden Gewerkschaftsorganisationen!

Einigung über die Erneuerung des Kollektivvertrags bei Rotarex

Nach mehrmonatigen Verhandlungen haben die Gewerkschaften OGBL und LCGB kürzlich mit der Direktion von Rotarex eine Einigung über die Erneuerung des Kollektivvertrags (KV) erzielt, der für die rund 900 Beschäftigten des Betriebes gilt

Die Vereinbarung hat eine Laufzeit von drei Jahren, vom 1. Januar 2023 (rückwirkend) bis zum 31. Dezember 2025, und enthält wichtige Verbesserungen, u. a. :

  • Die Zahlung einer Prämie zum 100-jährigen Bestehen des Betriebes (die Höhe der Prämie hängt von der Dauer der Betriebszugehörigkeit der Beschäftigten am 1. Mai 2023 ab) : 1.000 EUR für eine Betriebszugehörigkeit von mindestens 20 Jahren, 800 EUR für eine Betriebszugehörigkeit von 15 bis 19 Jahren, 600 EUR für eine Betriebszugehörigkeit von 10 bis 14 Jahren, 400 EUR für eine Betriebszugehörigkeit von 5 bis 9 Jahren, 250 EUR für eine Betriebszugehörigkeit von 2 bis 4 Jahren, 150 EUR für eine Betriebszugehörigkeit von 1 bis 2 Jahren, 100 EUR für eine Betriebszugehörigkeit von 6 bis 12 Monaten und 50 EUR für eine Betriebszugehörigkeit von weniger als 6 Monaten.
  • Erhöhungen der leistungsabhängigen Prämien und Löhne um bis zu 1.000 Euro pro Jahr und Beschäftigten.
  • Eine Erhöhung der Schichtzulage um etwa 10 Cent pro Stunde auf 0,45 Euro/Stunde.
  • Zwei zusätzliche Tage Jahresurlaub für alle Beschäftigten.
  • Eine Erhöhung der Dienstalterszulage, die somit von 21 auf 25 Euro pro gearbeitetem Jahr steigt.

Mitgeteilt vom OGBL und vom LCGB,
am 3. Mai 2023

Die Zukunft der luxemburgischen Industrie gestalten

Die Gewerkschaften unter der Führung des OGBL – der die Mehrheit im Sektor stellt -, der Arbeitgeberverband FEDIL, Wirtschaftsminister Franz Fayot sowie Arbeitsminister Georges Engel versammelten sich auf Wunsch der Gewerkschaften, um die Situation in der Industrie zu analysieren und dafür zu sorgen, dass nach den beiden Ankündigungen von Entlassungsplänen in den letzten Wochen die richtigen Antworten gegeben werden.

Anlässlich der Tripartite haben die Arbeitgebervertreter und die Regierung, wie auch der OGBL, bestätigt, dass es keine allgemeine Krise im Sektor gibt. Der OGBL bleibt dennoch vorsichtig und möchte sich mit den Mitteln ausstatten, um unmittelbare Lösungen für die bestehenden Probleme zu finden, sowie die Herausforderungen, mit denen wir konfrontiert sind, zu antizipieren und zu bewältigen.

Obwohl die Sozialpläne inzwischen zurückgezogen wurden und der soziale Dialog wieder aufgenommen werden konnte, ist festzuhalten, dass diese Unternehmen auf den ersten Blick das Informations- und Beteiligungsrecht der Personalvertreter missachtet haben. Diese Punkte stellen den Straftatbestand der Behinderung der Betriebsratsarbeit dar, die strafrechtlich geahndet werden können. Anzumerken ist, dass die anwesenden Akteure bestätigten, dass es sich um Anomalien für das Land handelt und der soziale Dialog und der Erhalt des Arbeitsplatzes immer das Hauptziel darstellt.

Nichtsdestotrotz wird der OGBL dies weiterhin anprangern und nicht zögern, die zuständigen Gerichte anzurufen. Im Rahmen der Sitzung warnte der OGBL die Arbeitgebervertreter deutlich vor diesem Thema und erinnerte an die Wichtigkeit eines guten Sozialdialogs.

Den sozialen Dialog wieder aufnehmen und stärken

Konfrontiert mit einem unsicheren geopolitischen Kontext, der durch die Spekulation auf Energie- und Rohstoffpreise noch verstärkt wird, einem digitalen und ökologischen Wandel, der sich uns aufdrängt, und einer aggressiven Industriepolitik der Amerikaner, ist es natürlich unerlässlich, sich für eine koordinierte Industriepolitik einzusetzen.

Der OGBL fordert, sich am amerikanischen Modell zu orientieren, das die Industrie bei der Energiewende unterstützt und die Reindustrialisierung des Landes anstrebt, indem es den Schwerpunkt auf die Entwicklung und Schaffung von gut bezahlten gewerkschaftlich organisierten Arbeitsplätzen legt. All dies ist nur möglich, wenn die Stimme der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gehört wird und die Personalvertreter aktiv an den Veränderungen beteiligt sind.

In diesem Zusammenhang haben die anwesenden Akteure die Stärkung der bestehenden Tripartite-Plattformen für den Austausch zwischen den Sozialpartnern gefordert und beschlossen:

Stärkung der Rolle des Konjunkturausschusses mit besonderer und regelmäßiger Aufmerksamkeit für den Sektor, um den Herausforderungen vorzugreifen;

Einberufung eines Ständigen Ausschusses für Beschäftigung und Arbeit (CPTE), um das Gesetz über den Plan zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung zu verbessern, um Sozialpläne zu vermeiden;

Reaktivierung der Beteiligung der ADEM, das eine wichtige Rolle in den Begleitausschüssen (comités de suivi) in den Unternehmen spielen soll, die zur Begleitung der Pläne zur Arbeitsplatzerhaltung eingerichtet werden.

Soziale Verantwortung der Unternehmen

Für den OGBL ist eine zukunftsorientierte Industrie nur möglich, wenn die Unternehmen in die Verantwortung genommen werden. Konkret bedeutet dies, dass die Beihilfen, seien sie sozialer Art (Vorruhestandsregelungen, Kurzarbeit, Rückerstattung von Ausbildungsgebühren, etc.), oder die öffentlichen Subventionen soziale Kriterien mit echten Gegenleistungen und sozialen Verpflichtungen gegenüber den Arbeitnehmern beinhalten müssen.

Der OGBL wird keine Blankoschecks für Investoren unterstützen!
Der digitale und ökologische Wandel wird mit uns und nicht ohne uns stattfinden!