In einem Schreiben, das Ende November an die Geschäftsleitungen einiger Industrieunternehmen gerichtet war, teilte das Ministerium für Mobilität und öffentliche Arbeiten seine Entscheidung mit, ab dem 12. Februar 2023 Buslinien einzustellen, die zu den Schichtwechselzeiten Haltestellen in Industriegebieten anfahren. Laut Ministerium wurde diese Entscheidung im Rahmen der kompletten Reorganisation des RGTR-Netzes getroffen und sei auf die geringe Frequentierung dieser Linien zurückzuführen, die ihre Betriebskosten nicht rechtfertigen würde.
Der OGBL verurteilt die Entscheidung des Ministeriums aufs Schärfste. Diese schließt die Schichtarbeiter von der Möglichkeit aus, auf den öffentlichen Transport zurückzugreifen, und lässt sie ab dem 12. Februar 2023 ohne wirkliche Alternative, um zur Arbeit zu kommen. Die bestehenden öffentlichen Verkehrsmittel bieten nicht die gleichen Strecken und schon gar nicht die richtigen Fahrpläne, um dem ununterbrochenen Werksbetrieb gerecht zu werden. Auch die Industriegebiete sind nur sehr schlecht an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Darüber hinaus werden diese Linien auch von Arbeitnehmern genutzt, die in anderen Branchen arbeiten und ebenfalls auf diese Fahrtzeiten angewiesen sind, um zu ihrem Arbeitsplatz zu gelangen.
Diese Entscheidung geht an der Realität vor Ort vorbei und verschlechtert die Situation für die Arbeitnehmer im Schichtdienst.
So ergab beispielsweise eine von der Personaldelegation des Unternehmens CEBI in Steinsel durchgeführte Umfrage, dass über 200 Schichtarbeiter täglich mit dem Bus zur Arbeit fahren. Auch an anderen Industriestandorten stellt der OGBL eine starke Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel fest. Die Beschwerden beginnen sich zu häufen. Mitten in der Kaufkraftkrise setzt diese Entscheidung noch einen drauf und bestraft Arbeitnehmer und insbesondere Geringverdiener noch mehr.
Die Förderung der sanften Mobilität und der Ausbau des öffentlichen Verkehrs sind eine Priorität im Regierungsprogramm. Das Angebot eines qualitativ hochwertigen öffentlichen Nahverkehrs ist eine Voraussetzung dafür. Hier wird den betroffenen Betrieben und Arbeitnehmern jedoch keine brauchbare Alternative angeboten.
Der OGBL fordert, dass die Pläne zur Streichung von Linien aufgegeben werden. Es müssen zuverlässige Verbindungen zu den Schichtwechselzeiten garantiert werden. In diesem Zusammenhang hat der OGBL eine Unterredung mit dem Minister für Mobilität und öffentliche Arbeiten gefordert.
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